22. April 2014

Ein Blick auf das Bild des Tages hat's Euch ja wahrscheinlich sofort verraten: heute gab's Tauben. Kurz vor knapp und ich hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, aber dann hat's trotzdem noch geklappt. Und zwar so richtig, denn nicht nur eine sondern gleich beide endemischen Taubenarten der Kanaren sind mir begegnet.
Der Tag begann aber erst mal mit Kultur. Ich habe mir Santa Cruz de la Palma angesehen. Schönes Städtchen. In der Altstadt weitgehend verkehrsberuhigt und zum Glück nicht von Touris überlaufen. Heute lag ja auch kein Kreuzfahrtschiff im Hafen (gestern waren's noch zwei). Ich bin gemütlich spazieren gegangen und habe vor allem die für La Palma typischen Balkone vor den Häusern fotografiert. Zum Mittagessen gab's leckeren Fisch auf einer kleinen Plaza im Herzen der Altstadt und zum Nachtisch noch ein Eis aus der angeblich besten Eisdiele von Santa Cruz. Okayyyy... was Eis angeht, da müssen die Spanier noch was von den Italienern lernen... *lach...
Danach habe ich mich auf den Weg nach Los Tiles im Nordosten der Insel gemacht. Dort liegt ein Naturschutzgebiet, wo der größte Lorbeer-Wald La Palmas geschützt wird. Und natürlich gehören zum Lorbeer-Wald auch die Tauben, um genau zu sein die Lorbeer-Taube und die Kanaren-Taube, die beide nur auf den westlichen Kanaren (Teneriffa, La Gomera, La Palma und El Hierro) vorkommen. Auf den ersten Blick ähneln die beiden Taubenarten den Ringeltauben, die man bei uns in Feld und Wald und manchmal auch in der Stadt findet (aber eben nicht die auch als „Luftratten“ bezeichneten verwilderten Haustauben, die es mittlerweile auf fast jedem Kontinent gibt). Die Lorbeer-Taube, die auch den Einband meines „Birds of the Atlantic Islands“ ziert, erkennt man im Vergleich zu anderen Taubenarten auf den Kanaren am weißen Schwanz. Die Kanaren-Taube, auf Englisch Bolle's Pigeon, ähnelt auch farblich unserer Ringeltaube (die aber auf den Kanaren nur als seltener Irrgast vorkommt), hat allerdings im Gegensatz zur Ringeltaube keinen weißen Fleck am Hals, und im Gegensatz zur Lorbeer-Taube einen grauen Schwanz mit dunkelgrauem bis schwarzem Ende.  Mit dieser Information könnt Ihr ja jetzt schon selber rausfinden, wer von den beiden Tauben in meinem montierten Foto wer ist.
In Los Tiles angekommen – die Fahrt von Santa Cruz dauert ungefähr ne halbe Stunde – habe ich mich erst mal im Besucherzentrum beraten lassen, und mich dann für einen Pfad durch den Wald zu einem Aussichtspunkt in der Nähe entschieden. Das Besucherzentrum liegt in einem tief eingeschnittenen Tal, man könnte schon fast Canyon sagen, und das Naturschutzgebiet erstreckt sich auf beiden Seiten des Tals und über die Kämme hinweg. Eigentlich hätte der Weg zum Mirador, wie so ein Aussichtspunkt auf Spanisch heißt, ca. 45 Minuten dauern sollen. Aber ich habe mir schön Zeit gelassen und auch wirklich viele Tauben gehört und sogar einige fliegen sehen, aber das ging alles so fix, dass man keine Details erkennen konnte und vor dem bedeckten Himmel waren natürlich sogar die eigentlich einfach zu erkennenden Unterschiede am Schwanz, also entweder weiß oder grau-schwarz, nicht auszumachen. Mist alles. Der Aussichtspunkt war auch nicht der Rede wert - man sah eigentlich nur Bäume – und so war ich auch schnell wieder auf dem Weg nach unten inklusive Tauben-Pirsch. Weiterhin Fehlanzeige. Nach rund zweieinhalb Stunden im Lorbeer-Wald hatte ich zwar Tauben gesehen und gehört, aber für eine ornithologisch saubere, und auch mich selbst zufriedenstellende Bestimmung reichte es nicht. Tja, damit hatte ich die endemischen Tauben eigentlich abgeschrieben, und habe mehr pro forma auf der Fahrt raus aus dem Schutzgebiet noch an einem der Parkplätze, die zu den zahlreichen Wanderwegen gehören, angehalten und nochmal nach den rufenden Tauben gehört und das Fernglas in die Bäume gerichtet. Und was soll ich sagen? Da saßen sie. Zum Fotografieren waren die Bedingungen zwar nicht optimal, aber ich will mal nicht verschnuppt sein. Immerhin habe ich deutlich identifizierbare Beweisfotos.
Ja, und so neigt sich mein Aufenthalt auf La Palma dem Ende zu. Von den drei Kanaren, die ich bisher gesehen habe, gefällt mir diese Insel hier mit Abstand am besten. Jetzt muss ich noch den Koffer packen, denn morgen früh geht’s um halb acht schon zum Flughafen, für meinen Flug nach Lanzarote (mit einem kurzen Umsteigestopp am Flughafen von Las Palmas auf Gran Canaria). Lanzarote ist die letzte Insel der Tour, und ich sehe die Heimreise schon näherkommen. Aber bis dahin gibt’s noch einiges zu erleben und zu entdecken.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.