19. März 2008

Auch heute war ein gemütlicher Tag. Bei den vorherrschenden Temperaturen kann man auch eigentlich nix anderes machen, als die Tage gemütlich angehen. Ich hab wieder lange geschlafen, wenn auch nicht so gut wie in der ersten Nacht. Das lag einerseits an dem Bohrhammer, der ab 7:30h auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Betrieb war, andererseits an Mrs. Penh, der kambodschanischen Haushaltshilfe der Eichhorns, die um 8:52h unbedingt in meinem Zimmer das Verlängerungskabel holen wollte. Jetzt ist zwar acht vor neun nicht so entsetzlich früh, aber ich bin ja immerhin in Ferien.
Nach nem knappen Frühstück bin ich dann zuerst zum Nationalmuseum marschiert, das im Prinzip fast direkt hier um die Ecke liegt. Meine Tante Anne hatte mich ja schon vorgewarnt. Bei all den herrlichen Fundstücken aus der reichen Geschichte des Landes mangelt es doch erheblich an Organisation und Aufbereitung. Da stehen die tausend Jahre alten Buddhas und Vishnus einfach im Raum rum und dazwischen fliegend die Feldsperlinge her und köteln auf die Kunstschätze. Daran sollte man dringend arbeiten. Alleine war man dort leider auch nicht. In Sihanoukville liegt wohl zur Zeit ein Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiff, und das Museum war voll mit deutschen Pauschaltouristen, die irgendwie schon etwas deplaziert wirkten. Wann schaffen es die männlichen deutschen Touristen endlich mal, auf weiße Socken in den Sandalen zu verzichten. Auf Malle – okay, aber hier in Kambodscha? *schüttel... Das muss ich echt nicht haben.
Danach bin ich dann erst mal ins Internet-Café gegangen und habe die Reiselogbücher für meine ersten beiden Tage losgeschickt. Ich hoffe, dass Ihr bisher Spaß dran hattet. Natürlich bin ich wie immer für Anregungen und konstruktive Kritik offen.
Um 14:00h machte dann der Royal Palace nach der Mittagspause wieder auf. Der Palast wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom ersten kambodschanischen König (der Neuzeit), Norodom, nach dem Vorbild der königlichen Paläste von Bangkok hier erbaut. Auch hier hatte man immer wieder Gruppen deutscher Kreuzfahrer an der Backe, aber in der weitläufigen Anlage war das weniger störend als im Nationalmuseum.
Der Royal Palace ist schon schön - allerdings für mich als Südostasien-Neuling auch ungewohnt. Ich weiß noch nicht genau, was ich von der Ornamentik halten soll. Irgendwie ist es schon etwas barock – und ich bin ja eher der geometrische Typ. Faszinierend finde ich vor allem die Dächer. Das Bild des Tages, dass eines der Gebäude im Royal Palace zeigt, ist ein schönes Beispiel dafür. Das kommt meinem geometrischen Geschmack dann schon eher entgegen. Die Sache wird übrigens für mich dadurch nicht unbedingt einfacher, dass ich sowohl Buddhismus als auch Hinduismus eher reserviert und skeptisch gegenüber stehe. Das hier auszuführen würde den Rahmen des Reiselogbuchs sprengen, aber wenn jemand mit mir bei einem Bier oder Rotwein (oder auch zwei oder drei) über diese beiden Weltreligionen diskutieren möchte, dann möge er sich bitte melden – ich stehe gerne zur Verfügung :-)
Heute Abend haben wir dann bei Eichhorns auf dem Balkon gegrillt und hatten Besuch zum Abendessen - Katherine und Karl, zwei echt nette Australier. Katherine ist ne Kollegin von Madelene.
Morgen bin ich mit Madelene zum Mittagessen verabredet. Wir wollen zum Russian Market fahren. Bin ja mal gespannt *lach... Ansonsten wird’s morgen noch mal ein ruhiger, gammeliger Tag - hoffentlich mit Internet. Am Freitag geht’s dann op Tour ins Land – nach Angkor. Ich freu mich schon... hehe...

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