8. August 2018

Heute morgen gab es für die anderen noch mal schnorcheln und für mich ein paar entspannte Stunden an Bord. Dann wurde Kurs auf Labuan Bajo gesetzt. Die Inselwelt zwischen Sumbawa und Flores zog noch einmal an uns vorbei. Vor dem Mttagessen hatten wir an einer der Inseln in der Nähe von Labuan Bajo Landgang, den ich natürlich mitgemacht habe. Viel war da allerdings nicht zu sehen und so habe ich die meiste Zeit im Schatten sitzend verbracht und dem Treiben auf den anderen Schiffen zu gekuckt.
Zum Mittagessen wollten Eddy und Sirius uns heute was besonders gutes tun und es gab Spaghetti Bolognese... *lach... haben sie aber echt sauber hingekriegt, inklusive Parmesan. Wie die zwei das in der Miniküche, die es an Bord gab, überhaupt geschafft haben, solches Essen zu zaubern wie wir in den letzten drei Tagen gekriegt haben, das weiß ich nicht. Sie waren aber auf jeden Fall sehr erfolgreich.
Nach dem Mittagessen wurde gepackt, und es wurden noch Gruppenfotos in verschiedensten Konstellationen gemacht. Lorenz und Vinzent (so langsam hab ich die Namen, auch wenn ich sie dann nicht mehr brauchte) sind mit unseren Kameras und Handys in einem der beiden Beiboote ein Stück vom Schiff weg, und so entstand das erste Bild des Tages... Ein bisschen musste ich an "Und die Passagiere, buntgemengt / Am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt" denken. Auf unserer Fahrt ist allerdings alles glatt gegangen und der Steuermann brauchte zum Glück keine Heldentaten zu vollbringen. Nach dem Adressentauschen mit den Mitreisenden und dem allgemeinen Verabschieden wurden wir von den Beibooten zum Hafen gebracht.
Vom Hafen in Labuan Bajo hat mich ein Shuttle zum Hotel gefahren, und ich habe mir den Rest des Tages mit gemütlich auf der Terrasse vor meinem Zimmer sitzen und mit Vogelpirsch vertrieben. Dabei habe ich wirklich noch zwei neue Arten auf die Liste setzen können. Ich muss morgen noch mal zählen. Vielleicht habe ich ja Glück und komme auf dieser Tour doch noch auf 100 verschiedene Arten. Eine der neuen Vogelarten heute nachmittag war der Molukkenbrillenvogel, von dem man zwei im zweiten Bild des Tages sieht.
Nach der Vogelpirsch bin ich zum Strand rüber gegangen, um den Sonnenuntergang anzukucken, und bin dabei sehr nett und lustig mit der einheimischen Jugend in Kontakt gekommen. Die drei hatten Spass am Strand und mussten offensichtlich ein bisschen Mut zusammensammeln, bevor sie mich auf Englisch ansprachen. Digo, Sami und Waris... ich wurde mit Handschlag begrüßt, und dann haben wir erzählt, während die Sonne dem Meer entgegen sank. Alle drei waren fünfzehn Jahre alt und zur Zeit im Hotel nebenan im dreimonatigen Praktikum (scheint ein ganzes Programm zu sein, denn mir sind heute auch in meinem Hotel eine große Menge Praktikanten aufgefallen). Zwei von den Jungs stammten aus Ruteng, ein paar Stunden Fahrt von Labuan Bajo entfernt im Inselinnern, aber wo Waris herkam hab ich nicht genau verstanden.
Es war so richtig klassisch. Jungs in dem Alter sind doch alle gleich, egal wo man auf der Welt ist. Digo war der mutigste und musste den Erstkontakt zu mir herstellen. Sami sprach sehr schönes Englich und traute sich auch, richtig mit mir zu reden. Wie ich heiße, wo ich herkomme, wie es mir gefällt, ob ich zum ersten mal in Indonesien bin, ob ich allein unterwegs bin, wie lange ich noch bleibe... das volle Programm halt... und ich habe natürlich locker zurück gefragt. Digo hat ganz gut mitgehalten, und Waris, der zurückhaltendste und schüchternste der drei musste sich dafür von den beiden anderen aufziehen lassen. Ihre Muttersprache war übrigens für alle drei Manggarai, eine der Sprachen hier auf Flores. Was bedeutet, dass die drei neben Manggarai und Indonesisch auch schon ganz gut Englisch konnten... nicht schlecht mit 15. Sami erzählte dann noch, dass er lieber mit Fremden sein Englisch trainiert. Das wäre besser, als mit seinen Kumpels Englisch zu reden... Klar... kann jeder deutsche Schüler nachvollziehen. Nach dem Sonnenuntergang war es Zeit, für die drei in ihr Quartier und für mich ins Hotel zurückzugehen. Nach ner förmlichen Verabschiedung mit Handschlag zog jeder seiner Wege, jedoch nicht bevor die Männ' einigen der PraktikantINNEN, die in meinem Hotel arbeiten, gewunken und ein paar schöne Dinge zugerufen hatten... *lach...
Morgen mittag ist meine Zeit hier auf Flores zu Ende und ich fliege nach Denpasar. Dann beginnt die vierte Episode meines fünfteiligen Indonesien-Abenteuers...

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