30. Juli 2013

Unser letzter Sightseeing-Tag in London, und zum ersten Mal hatten wir heute morgen richtig schlechtes Wetter. Regen und Wolken so tief, dass die Spitzen der Londoner Wolkenkratzer drin verschwanden.
Vor das Vergnügen war heute die Arbeit gesetzt worden. Schon am Tag unserer Ankunft hatte meine Mutter in einem Sainsbury's-Supermarkt in Gloucester ein Kleid gesehen, dass sie gerne für ihre Enkelin Marie kaufen wollte, es aber auf den Einwand meines Vaters, „Das sehen wir bestimmt noch total oft“, dann doch nicht erstanden. Ich denke Ihr wisst wie die Geschichte weitergeht. Natürlich haben wir das Kleid in keinem anderen Supermarkt mehr gesehen, obwohl wir natürlich alle unsere Einkäufe brav bei Sainsbury's getätigt haben. Gestern kam dann der Hinweis, ich möge doch mal rausfinden, wo hier in London ein Sainsbury ist. Naja, Google ist mein Freund, aber der hat mir auch nur erzählt, dass es zwar sogenannte „Sainsbury Local“-Märkte – kleine Filialen der Kette, die nur Lebensmittel und Drogerieartikel verkaufen – hier wie Sand am Meer gibt, aber dass im Zentrum die richtigen Supermärkte eher dünn gesät sind. Einen konnte ich auftreiben – in der Nähe der U-Bahn-Station Whitechapel auf der Hammersmith & City Line, nordöstlich von Tower Hill.
Als wir dort aus der U-Bahn stiegen schien es als seien wir in einer anderen Welt. Von touristischem London keine Spur mehr. Wir waren im bengalischen Viertel, und wenn die Temperaturen nicht gewesen wären, hätte man auch an Kolkata oder Dhaka denken können. Die Europäer waren hier eindeutig in der Minderheit. Hatte ich in London so krass auch noch nicht erlebt. Aber was soll ich sagen? Im Sainsbury's dort bekam meine Mutter sowohl das Kleid für Marie, als auch mein Pap noch ne Regenjacke. Andere Leute shoppen in London auf der Oxford Street. Meine Eltern wollten dafür lieber in die bengalische 'Hood... *lach...
Gegen Mittag waren wir dann am Tower, es hat immer noch geregnet und war darüber hinaus rappelvoll. Wir haben also erst mal Mittagspause im Café dort gemacht, aber als wir da rauskamen war die Schlange für die Kronjuwelen immer noch ewig lang, ich würde sagen mindestens ne Stunde Wartezeit, und so lange konnte meine Mutter mit ihren Implantaten unmöglich anstehen. Tja, und dann habe ich nach dem Motto „Fragen kost' nix“ einen der Beefeater angesprochen – und dass meine Mutter hier immer brav mit ihrer Gehhilfe unterwegs ist half mit Sicherheit auch – und so waren wir schwuppdiwupp, ohne eine einzige Minute Wartezeit durch den Hintereingang bei den Kronjuwelen. So kann's gehen.
Danach ging's noch zu den Raben und dann im Regen über die Tower Bridge und erst mal in ein Café zum aufwärmen. Während wir da saßen, ist das Wetter zur Besinnung gekommen, die Wolkendecke riss auf und wir sind den Rest des Tages, von ein paar Wolken abgesehen, unter blauem Himmel durch Southwark spaziert. Das ist der Stadtteil von London, der auf dem Südufer der Themse der City of London gegenüberliegt. Von hier gibt es sehr schöne Ausblicke auf den Tower, die Tower Bridge, die Hochhäuser des Bankenviertels, das London Monument und auf St. Paul's Cathedral. Darüber hinaus kann man wunderbar und autofrei an der Themse entlang schlendern und auch noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit mitnehmen. So waren wir zum Beispiel in der Southwark Cathedral, an der ich bestimmt schon zehn Mal vorbeigelaufen bin, aber noch nie drin war. Das wurde heute geändert und ich muss sagen, dass es eine echt schöne Kirche ist. Nicht so richtig alt, da in den meisten Teilen neugotisch, aber trotzdem gefällt sie mir super und hat eine sehr schöne Stimmung im Innenraum.
Nach dem Besuch in Southwark Cathedral sind wir so gegen halb sechs in einem Pub an der Themse eingekehrt. Heute gab es ein sehr frühes Abendessen, denn wir wollten ja noch ins Theater, und zwar nicht in irgend ein Theater, sondern in Shakespeares Globe. Hier wurde heute abend „A Midsummer Night's Dream“ gegeben, und wie ich es vor ein paar Jahren, als ich an gleicher Stelle „As you like it“ gesehen habe, feststellen konnte wird im Globe auf höchstem Niveau Theater gespielt. Der 'Sommernachtstraum', den wir zu sehen bekamen, hat mir echt gut gefallen, auch wenn meinem Pap am Ende die Klamauk-Anteile etwas zu hoch waren. Mir hat's nicht so viel ausgemacht, ich muss allerdings auch dazu sagen, dass mir das Stück nicht sooooo besonders gut gefällt. Sehr gut fand ich vor allem die Darstellung des Puck. Ganz anders als ich es erwartet oder mir vorgestellt hatte, aber trotzdem sehr treffend und stimmig. (Okay, jetzt fängt es an und wird speziell und deshalb beende ich auch die Theater-Kritik an dieser Stelle. Wenn jemand mehr Details wissen möchte, dann kann er mir gerne ne Mail schreiben.) Jedenfalls war's ein toller Abend und ein passender Abschluss für unseren London-Besuch.
Morgen steht kein Programm mehr an. Nach dem Frühstück werden die Koffer gepackt und gegen elf wollen wir uns auf den Weg nach Heathrow machen. Ich denke mal Ihr werdet morgen abend noch einen letzten Logbuch-Eintrag und meine abschließende Bewertung der Reise bekommen. 
Als Foto des Tages gibt es heute die Kuppel von St. Paul's in der Abenddämmerung, vom Themse-Ufer am Globe Theatre aus gesehen. Die Konkurrenz war heute mal wieder besonders hart ;-)

 

Inhaltsverzeichnis letzter Tag

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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.