15. August 2013

Tag eins in Beijing. Heute gab es viel Sightseeing und meine Füße sind komplett platt. Mal wieder. Der Tag begann mit einem Starbucks-Frühstück. Hier in Beijing ist das Frühstück nämlich nicht im Zimmerpreis mit drin, und nach sechs Tagen morgens warm Essen in Shanghai ist das auch ganz gut. Nach nem Kaffee und nem Muffin bin ich nicht schon müde bevor der Tag angefangen hat. Praktischerweise liegt ein Starbucks nur fünf Minuten von meinem Quartier hier im Shijia Hutong, mehr oder weniger direkt auf dem Weg zur U-Bahn.
Ah ja. Die U-Bahn. Ich muss sagen, nach den sechs Tagen in Shanghai war ich etwas verwöhnt, als ich heute morgen losgezogen bin. Ich wollte zum Tian'anmen Platz und auch wenn man da in ner halben Stunde vom Hotel aus hin laufen könnte wollte ich mir heute morgen die Beijinger U-Bahn erschließen. Was leider nicht ganz so einfach war. Ich habe nämlich die dem Hotel am nächsten gelegene U-Bahn-Station Dengshikou nicht gefunden. Mist. Gut ausschildern sieht anders aus, und im Gegensatz zu Shanghai hat die  U-Bahn in Beijing ein eher unauffälliges Logo, das nicht unbedingt groß überall prangt. Auch der Kauf einer aufladbaren Fahrkarte gestaltete sich schwieriger als erwartet. Ich bin also erst mal mit nem Einzelfahrschein bis Tian'anmen East gefahren, und da wurde ich noch ein bisschen rumgeschickt, bis ich endlich im Besitz der Pendlerkarte war. Naja – jetzt habe ich eine, und das ist auch gut so, wenn ich an die Schlangen an den Schaltern und Automaten denke, die ich heute nachmittag auf dem Weg zurück ins Hotel gesehen habe.
Der Tian'anmen Platz – bekannt aus den Nachrichten, besonders aus der Nacht des 3. Juni 1989 – war schon ein bisschen anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Vor allem das Mao Zedong-Konterfei am Tor des Himmlischen Friedens ist zwar groß, aber nicht so übermächtig, wie ich gedacht hatte. Der Platz ist voll mit Menschen, und viele davon sind Polizisten und Soldaten sowie Polizisten und Soldaten in Zivil. Besonders letztere, erkennbar an den Funkgeräten und Megaphonen, und daran, dass sie hemmungslos mit den Uniformierten fraternisieren, haben mich leicht nervös gemacht, denn die sahen so aus wie die ganz normalen Jugendlichen, die mit mir zusammen in der U-Bahn saßen oder mir auf den Straßen begegnet sind. Jedenfalls habe ich heute alleine auf dem Tian'anmen Platz mehr Uniformierte gesehen, als in der ganzen Zeit in Shanghai zusammen, selbst wenn ich die Verkehrshelfer mitrechne, die in Shanghai an schwierigen Kreuzungen aufpassen, dass die Fußgänger nicht zu forsch vor die Taxis und Mopeds springen. Darüber hinaus hat sich hier endgültig bestätigt, was ich nach der vergangenen Woche schon geahnt hatte. Chinesen lieben es, sich fotografieren zu lassen. Über all stehen sie und grinsen und winken in die Kameras, die Familienangehörige und Freunde auf sie richten.
Wettermäßig habe ich mich bedingt verbessert. Da über Beijing eine dichte Glocke aus Dunst und Smog hängt, war die Sonne heute bei weitem nicht so brutal wie unter dem blauen Himmel Shanghais. Schwer warm war's zwar trotzdem, aber daran bin ich ja mittlerweile gewöhnt. Der Nachteil des Dunstes ist natürlich, dass Fotos bei Sonnenschein besser wirken. (Im Moment regnet's übrigens. Da bin ich mal gespannt, wie morgen früh die Luft sein wird.)
Nach meinem Streifzug über den Tian'anmen Platz ging es in die Verbotene Stadt. Das ist die ehemalige Residenz der chinesischen Kaiser und der größte Palast-Komplex der Welt. Obwohl es ein ganz normaler Donnerstag war, war es rappelvoll. Ich glaube die Chinesen haben auch Sommerferien. Trotzdem hatte ich innerhalb von wenigen Minuten eine Eintrittskarte und konnte meinen Rundgang beginnen. Und für den habe ich mir auch schön Zeit gelassen und bin auch in die eine oder andere Ecke dieser riesigen Anlage gekommen, wo aus dem Besucherstrom ein Rinnsal wurde. An solch einer Stelle entstand auch das heutige Bild des Tages. Der große Bronze-Kessel, den man sieht, gehört übrigens zur damaligen Feuerlöschanlage. Da die Palastgebäude alle aus Holz sind hat man damals über tausend dieser Bottiche auf dem Areal verteilt und mit Wasser gefüllt, für den Fall, dass es irgendwo brennt.
Ich muss sagen, dass ich von der Verbotenen Stadt echt beeindruckt war, obwohl ich nicht unbedingt ein Fan der chinesischen Architektur oder Ornamentik bin. Die vielen Menschen haben nicht wirklich gestört - oder ich habe mich mittlerweile einfach dran gewöhnt, dass es hier in China immer voll ist. Jedenfalls hatte ich auch mehrfach Gelegenheit und Ruhe, einfach nur auf ner Bank zu sitzen. Und schöne Fotoansichten boten sich hier auch vielerorts.
Mehrere Stunden habe ich mir für die Besichtigung der Verbotenen Stadt genommen (und war mal wieder froh, dass ich für mich alleine hier unterwegs war und nicht mit ner Reisegruppe. Hatte ich sowas schon mal erwähnt? Ich glaube ich hatte... *lach...). Gegen 16 Uhr war ich endlich aus dem Palastkomplex raus und bin dann noch im Jingshan Park auf einen der wenigen Hügel von Beijing gestiegen, der einen sehr schönen, wenn auch leider total diesigen Blick von oben auf die Dächer der Verbotenen Stadt bietet. Noch ein kleiner Hutong-Spaziergang, und dann habe ich mir eine U-Bahn-Station gesucht. Ja, man muss wirklich „suchen“ sagen. Aber wenigstens die Benutzung der Metro funktioniert einwandfrei.
Nach nem kurzen Stopp im Hotel zum Duschen und Umziehen ging's dann ins Restaurant und der Tag klang mit Peking-Ente aus. Schon lecker, und mit einem ziemlichen Schauspiel verbunden, denn die gebratene Ente wurde vor meinen Augen in stäbchen-taugliche Stücke tranchiert. Andererseits... wie sag ich das jetzt? ...mag die Peking-Ente zwar ein echter Klassiker sein - und ich war in einem der vom Lonely Planet empfohlenen, und den Preisen an der Wand zufolge auch von anderen als 'topp' empfundenen Restaurants, das auf Peking-Ente spezialisiert ist. Also jedenfalls hatte ich mir die Sache mit der Peking-Ente nach dem ganzen Hype, der drum gemacht wird, geschmacklich spektakulärer vorgestellt. Der Vogel, den ich heute abend gegessen habe wird also während meines aktuellen Beijing-Aufenthaltes keine Gesellschaft bzw. Konkurrenz bekommen.
Morgen werde ich mir ein bisschen die Sehenswürdigkeiten aus der zweiten Reihe vornehmen. Genau weiß ich noch nicht, wie das Programm aussehen wird. Das entscheide ich wohl beim Frühstück. Lasst Euch also morgen abend überraschen.

P.S. Ich weiß mittlerweile auch, wo sich der Eingang zur U-Bahn-Station Dengshikou befindet.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.