11. August 2013

Heute war nur teilweise ein guter Tag. Es ging schon damit los, dass ich mit Halsschmerzen aufwachte. Die Kombination aus Hitze draußen und überkühlten Räumen allüberall ist ein echter Killer. Ich hoffe meine Dorithricin-Vorräte reichen... *lach... heute abend ist es jedenfalls schon deutlich besser.
Der heutige Tag sollte dem Spotten gewidmet sein. Ich bin extra früher aufgestanden als in den vergangenen Tagen und dann nach Pudong, zum internationalen Flughafen von Shanghai, gefahren. (Es gibt noch einen zweiten Flughafen hier, im Stadtteil Hongqiao, aber da gibt es nur Inlandsverkehr.)
An dieser Stelle sollte ich vielleicht mal ein bisschen über die Verkehrssituation hier in Shanghai erzählen. Zuerst bin ich zu Fuß zur U-Bahn-Station Dashijie. Das ist nicht so weit, aber schon spannend. Preisfrage: Was tut man in Shanghai, wenn die Fußgängerampel grün wird? Antwort: erst mal nach rechts und links kucken, ob auch wirklich alle Fahrzeuge stehen und sich nicht noch ein Rechts- oder Linksabbieger ungebremst anschleicht. In den letzten drei Tagen habe ich schon gesehen, wie sich Taxis durch das Volk auf dem Zebrastreifen durchdrängeln und Linienbusse mit Karacho an ner grünen Fußgängerampel vorbeipöhlen... Straßen überqueren ist in Shanghai nichts für Träumer.
Als nächstes ging's in die U-Bahn. Zuerst nur eine Station weiter mit der Linie 8 zum People's Square und dann mit der Linie 2 weiter bis Longyang Road. Die U-Bahn hier in Shanghai macht wirklich was her. Eigentlich ist es eher eine unterirdische S-Bahn. So lange Züge und Bahnsteige habe ich bisher noch in keiner U-Bahn gesehen, weder in London oder Madrid, noch in Washington oder New York, geschweige denn in Deutschland. Im Jahr 2012 wurden mit der Shanghaier Metro fast 2,3 Milliarden Passagiere befördert. Das ist weltweit Platz 5. An eines muss man sich hier vor allem gewöhnen. Es wird gedrängelt. Von wegen erst alle brav aussteigen lassen, wie in London, oder gar vor dem Einsteigen in der Schlange stehen, wie in Kuala Lumpur. Hier muss man sich durchquetschen und darf keine Angst vor Körperkontakt haben.
Warum ich zur Longyang Road wollte? An der Longyang Road befindet sich die Stadthaltestelle des Shanghaier Transrapid, der hier Maglev (magnetic levitation) genannt wird. Meine erste Fahrt mit dem Transrapid hatte ich ja schon kurz nach meiner Ankunft. Heute wollte ich damit wieder nach Pudong zum Flughafen und habe für 80 Renminbi ein Rückfahrticket gekauft. Für die umgerechnet 10 Euro hat man aber ne Menge Spaß, auch wenn er nicht besonders lange dauert. Ist ein bisschen wie auf der Kirmes. Eine normale Fahrt mit dem Transrapid dauert 8 Minuten und der Zug erreicht eine Geschwindigkeit von 300km/h. Während der Morgen- und Nachmittag-Rushhour wird noch ein Schäppchen drauf gelegt, und dann geht’s mit 430km/h über den erhöhten Fahrweg und man ist dann nochmal 50 Sekunden schneller am Ziel. Heute morgen hatte ich Glück und habe wirklich bei 430 Sachen im Zug gesessen. Das geht echt ab wie Schmitz' Katze. Wobei der Spaß nicht lange anhält. Nach ein bis zwei Minuten wird schon wieder abgebremst, damit man nicht in Pudong über's Ziel hinausschießt.
Der Shanghai Maglev ist echt eindrucksvoll, und so wundert's Euch wahrscheinlich nicht, dass er heute das Bild des Tages bekommt. Dazu gibt’s auch noch ne Geschichte.
Es fahren hier in Shanghai zwei Transrapids auf parallelen Fahrwegen immer im Pendelverkehr hin und her. Als ich heute mittag, wieder auf dem Weg in die Stadt war, wollte ich, weil ich am Morgen mit meinen Fotobemühungen vor allem auf Grund des Gegenlichts und der diesigen Sicht nicht zufrieden war, einfach auf dem Bahnsteig stehen bleiben und abwarten, bis der andere Zug eintraf. Da das ja alles sehr flott geht, hätte das ja eigentlich kein Problem sein sollen. Aber während ich da stand und auf den Gegenzug wartete, mittlerweile ganz alleine auf dem Bahnsteig, kam ein freundlicher Uniformierter, der mir bedeutete, dass ich da nicht bleiben könnte. Auf meinen mit Händen und Füßen vorgebrachten Einwand, dass ich ja nur fotografieren wollte, wurde mir nur lächelnd „No English“ entgegnet, und er brachte mich – immer noch freundlich – zum Ausgang. Mist. Was also tun? So oft hat man ja die Gelegenheit nicht, den einzigen im Einsatz befindlichen Transrapid zu fotografieren. Ich habe also das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden, und mir noch mal ne Rückfahrkarte nach Pudong gekauft. Das Fotoergebnis seht Ihr im Bild des Tages, und ich bin heute also insgesamt zwei mal zwischen der Stadt und dem Flughafen hin und her gebrettert. Die Nachmittagsfahrten gingen aber alle nur mit gemütlichen 300km/h vonstatten.
Jaaaa... und Spotten wollte ich auch. Aber meine Bemühungen waren trotz gefühlter 12km Wanderung durch die unterkühlten Terminals und die brütend-heiße Umgebung des Flughafens nicht von nennenswertem Erfolg gekrönt. Für Spotter, die nicht selbst mobil sind, ist Shanghai Pudong keine Empfehlung. Ich habe zwar doch noch ein paar Flieger-Bilder im Terminal 2 und an der Terminal-Vorfahrt machen können, aber wirklich vorzeigbar werden die unter den Temperatur-Bedingungen nicht sein. Vielleicht habe ich am Mittwoch nach dem Einchecken in den Wartelounges mehr Glück. Ansonsten ruhen meine Hoffnungen auf Beijing.
Morgen werde ich Shanghai mal für nen Tag in Ruhe lassen und einen Ausflug nach Hangzhou machen. Das wird als Tagestour sehr empfohlen und man ist in ner Stunde mit dem Zug da. Es bleibt also spannend.


Inhaltsverzeichnis nächster Tag

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 

23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.