8. Oktober 2014

Heute gab's Safari. In Europa - und man glaubt's ja vielleicht kaum, das geht hier sogar sehr gut. Wir waren im Cota Doñana-Gebiet unterwegs. Hier war ich vor acht Jahren zum ersten Mal und es hat mir damals super gefallen. Deshalb war klar, dass ich für unsere diesjährige Andalusien-Tour dort wieder einen Stopp einplanen musste.
Dieses Mal waren wir allerdings mit einem privaten Guide unterwegs, den ich vorab über den örtlichen Veranstalter Donanareservas gebucht hatte. Wir drei im Jeep - mit Sonia als Guide und Fahrerin. Es begann nicht sehr verheißungsvoll, denn obwohl wir drei natürlich pünktlich um viertel vor acht vor unserem Quartier auf der staubigen Straße im Schein der Straßenlaternen standen (nachdem ich um halb sieben, also zu für mich sehr unchristlicher Zeit, aufgestanden und entsprechend schlecht gelaunt war), kam Sonia ne Viertelstunde zu spät. Aber sie hatte ne gute Entschuldigung, denn ihre Tochter hatte sich heute morgen noch vor der Schule verletzt.
Ja, und dann ging's los. Sonia entpuppte sich als eine sehr gute Führerin, die auch von Vögeln echt Ahnung hatte, und froh war mit Leuten unterwegs zu sein, die ihren Enthusiasmus teilten. Leider war es um diese Tageszeit noch recht nebelig, aber für die Tierbeobachtung war das vielleicht gar nicht so schlecht. Wir hatten schon relativ bald die ersten Hirsche gesichtet, womit ich beim ersten Bild des Tages wäre - Rothirsche im Nebel. Rothirsche hatte ich 2006 hier im Parque Nacional Cota Doñana nicht gesehen, aber heute haben wir dann irgendwann einfach aufgehört zu zählen. Die Rothirsche hier scheinen mir übrigens etwas kleiner und zierlicher als bei uns zu sein.
Auch Damhirsche und Wildschweine haben wir vor die Linsen der Kameras und Ferngläser gekriegt, aber die Hauptattraktion der Gegend, der Iberische Luchs, hat sich leider rar gemacht. Ebenso wie der ornithologische Hauptdarsteller hier in der Gegend, der Spanische Kaiseradler. Mist. Muss ich wohl noch mal hier her kommen.
Im Gegensatz zu meiner Tour im Herbst 2006 waren wir dieses Mal nicht in den Dünen und an der Atlantikküste unterwegs. Hier bin ich einem ziemlichen Irrtum aufgesessen, denn als ich die Tour mit Donanareservas gebucht habe hatte ich a) eine Tagestour vor und ich war b) davon ausgegangen, dass ein Besuch am Strand des Nationalparks und in den Dünen da mit drin sein würde. Es kam aber anders. Durch ein paar Missverständnisse bei Donanareservas im Büro waren wir nur für eine Fünf-Stunden-Tour gebucht und die Agentur hat gar keine Lizenz, in den südlichen Teil des Parks zu fahren. Also nicht so wirklich das, was ich mir vorgestellt hatte. Am Ende tat das aber dem Spaß überhaupt keinen Abbruch. Sonia kannte etliche gute Stellen und wir haben VIELE Vögel zu sehen bekommen. Insgesamt bin ich heute auf 43 Vogelarten im Cota Doñana-Gebiet gekommen, davon drei Arten, die für mich neu waren... zumindest in Europa. Ich muss das mal nachkucken, wenn ich wieder zu Hause bin. Von Gänsegeiern bis zu Schwarzkehlchen war alles dabei. Was mich vor allem erstaunt hat war die große Zahl von Schwarzstörchen, die man bei uns ja nur mit sehr sehr viel Glück zu sehen bekommt. Hier standen die in mit ihren weißen Vettern einfach so in den Kanälen und Reisefeldern der Gegend und suchten nach Nahrung bevor es weiter nach Afrika ging. Wenn ich gezählt hätte, dann wären wir heute bestimmt auf eine Schwarzstorch-Zahl so um die 15 bis 20 gekommen
Das Cota Doñana-Gebiet besteht übrigens nur zum Teil aus dem gleichnamigen Nationalpark und so war es für uns kein Problem, nach dem Mittagessen in El Rocío den Rückweg nach Sevilla über die Landstraße einzuschlagen und so noch auf eigene Faust etwas Safari zu betreiben. Hierbei entstand dann auch das zweite Bild des Tages, sogar mit Action. Die vielen schwarzbraunen Vögel sind Braune Sichler (einer der Zugänge für meine Europa-Liste, aber aus Afrika kannte ich die schon). Etliche von ihnen sind aufgeflogen, denn die männliche Rohrweihe, die man oben rechts als schwarzweiße Silhouette vor den Pinien sieht, war auf Jagdflug und machte die Vögel in dem See verständlicherweise nervös. Nur die Flamingos – nicht im Bild – waren unbeeindruckt. Für Rohrweihen sind die ne Nummer zu groß.
Die Fahrt nach Sevilla war auf diese Weise ziemlich kurzweilig, und lediglich die letzten 20km vor der Stadt war's dann mit Vogelbeobachtung vorbei. In Sevilla habe ich etwas gebraucht, bis ich unser Quartier im Gassengewirr der Altstadt gefunden hatte. Damit hatte ich allerdings gerechnet. Schon 2006 hatte ich ne Stunde Suchen hinter mir, als ich endlich vor meinem Hotel stand.
Heute abend sind wir dann noch auf ein, zwei Bier und ein paar Tapas in einer Bar hier um die Ecke auf einer kleinen Plaza gewesen. So ein bisschen spanische Lebensart muss auch mal sein. Morgen sind wir den ganzen Tag in Sevilla, da werde ich abends bestimmt auch einiges zu erzählen haben. Wichtig ist aber vor allem, dass es erst um 9:00Uhr Frühstück gibt. Ich kann also ausschlafen. Naja, zumindest mehr als heute... *lach...

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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.