Reiselogbuch - 2007 Nord-Sudan
Samstag, 31. März 2007
Heute morgen um 5:15 Uhr ging der Wecker im Holiday Inn am Flughafen. Es schiffte wie aus Eimern. Knapp 13 Stunden später setzte der A330 von der KLM auf der Piste des internationalen Flughafens von Khartoum auf, nach einem zwar nicht einmal sechsstündigen aber doch nicht so wirklich bequemen Flug. Die Sitze müssten ein bisschen weiter auseinander stehen. Ich werde wohl mal nen ernsten Brief an die KLM schreiben müssen.
Die Einreise ging dann überraschend unproblematisch. Vetter Schorsch holte mich vor dem Terminal ab und schon nach kurzer Fahrt waren wir im trauten Heim der Eichhorns im Stadtteil Al-Amarat, wo der Tag bei lecker Essen und schönem Familienverzäll aus klang.
Wie allermeistens erspare ich Euch ein Fliegerbild als Bild des Tages, aber es ist immerhin aus dem Flugzeug heraus aufgenommen – Khartoum, kurz vor der Landung.
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Sonntag, 1. April 2007
Sonntag ist Arbeitstag in Khartoum. Nach gemütlichem Frühstück sind wir in die Stadt gefahren, haben beim Go im Büro im UNDP-Compound ein paar Kopien gemacht und wollten mich danach als „Alien“, sprich: Besucher/Tourist, registrieren.
Auf der Fahrt ging’s dabei auch schon zweimal sightsee-ender Weise über den Blauen Nil, um dann festzustellen, dass die Registrierungsstelle an diesem Morgen in einen anderen Stadtteil verlegt worden war. Ne halbe Stunde Fahrt dahin, und danach 2 ½ Stunden typisch sudanesisches Behördenhickhack bei 40 Grad im Schatten *lach... hat aber trotzdem am Ende alles geklappt und meine Nerven weit weniger strapaziert, als die der Eichhorns, denn die leben damit schon seit nem Jahr.
Trotz seiner 5-9 Millionen Einwohner wirkt Khartoum recht provinziell, nicht richtig wie ne Großstadt. Es ist voller Menschen, richtig chaotischem Verkehr und über allem breitet sich Staub und Wüstensand aus, dass es zwischen den Zähnen knirscht.
Heute habe ich auch kein Foto gemacht, aber ich zeige eines aus den anderen Tagen hier in Khartoum, damit man mal ein bisschen nen Eindruck von der Stadt kriegt.
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Dienstag, 3. April 2007
Heute war früheres Aufstehen als die letzten Tage angesagt. Ich bin mit Go in die Stadt zum Büro gefahren und danach am Nil entlang zum Nationalmuseum spaziert. Okay – genaugenommen war’s der Blaue Nil und am Präsi-Palast musste ich einen Umweg machen, denn zwischen Omar al-Bashirs Dienstwohnung und dem Nil sind Fußgänger nicht erlaubt.
Das Museum war sehr schön – ich hab sogar ein bisschen Hieroglyphen-Lesen üben können. Auf dem Rückweg zum UNDP-Komplex hab’ ich mir dann an einigen malerischen Stellen erlaubt, allen Mut zusammen zu nehmen und trotz Verbot verstohlen und aus dem Rucksack heraus ein paar Fotos zu machen. Eines davon siehe unten.
Außerdem habe ich in der UNDP-Cafeteria Christian und Simona kennengelernt, mit denen wir ab Freitag auf Wüstentour sind. Heute abend wurde dann schön gekocht und zum Abschluss des Tages musste ich wohl oder übel meinen Sonnenbrand eincremen. Morgen wird ein ruhiger Tag – lange schlafen und faulenzen. Ich hoffe ich krieg' ein Bild zusammen.
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Montag, 2. April 2007
Ein ruhiger Tag in Khartoum. Gemütlich gefrühstückt, mit Madelene ein bisschen shoppen, und dann ins Café (das „Solitaire“, einer der wenigen Läden, wo man sich wirklich gut aufhalten kann), lesen, Kaffee trinken, erzählen. Madelene hatte um halb drei ein Meeting ich bin dann noch was im Café geblieben und dann ein bisschen durch Al-Amarat spazieren gegangen. Macht bei über 40 Grad und kräftigem, staubdurchsetztem Wind nicht so richtig Spaß und so war ich eine halbe Stunde später auch wieder zu Hause.
Zum Abendessen waren wir mit einigen UNO-Mitarbeitern beim Chinesen. War lecker. Aus der Konversation hab’ ich mich vornehm rausgehalten und mich weitgehend auf’s Zuhören und Beobachten beschränkt. Es war echt lustig und ich habe vieles, was ich schon über UNO-Leute wusste, bestätigt und bestärkt gefunden. Das im Detail zu erklären würde aber hier zu weit führen. Witzig war, dass wir beim Chinesen kein Reis bekommen haben – war denen ausgegangen...
Bild des Tages ist heute ein Blick auf Khartoum von der Dachterrasse des Hauses in dem die eichhorns wohnen. Morgen mache ich mal richtig Sightseeing.
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Mittwoch, 4. April 2007
Wie angekündigt – ein fauler Tag. Lange geschlafen, und dann nach dem Duschen zum Frühstück/Brunch ins Ozone, eines der wenigen Cafés von Khartoum, ca. 15 Minuten zu Fuß von der Wohnung der Eichhorns in der Street 15. Da habe ich dann einige Stunden im Schatten der Bäume gesessen und Kaffee getrunken.
Am späten Nachmittag dann noch etwas Zeit auf der Dachterrasse auf dem Haus, wo Georg und Madelene wohnen – mit Fernglas und Blick zum Flughafen. Und zum Abschluss des Tages hab ich die zwei bekocht. Wie gesagt - ein fauler Tag.
Bild des Tages ist heute einer der vielen Schwarzen Milane, die über Khartoum kreisen. Das Foto habe ich von der Dachterrasse aus gemacht.
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