2. August 2008

Seit heute bin ich auf eigene Faust in Rio. Gestern Abend haben wir noch ein bisschen mit Cachaça (Zuckerrohrschnaps) Abschied gefeiert und um 14 Uhr heute ist Reginaldo mit dem Rest der Truppe zum Flughafen gefahren. Die sitzen jetzt im Moment wohl grade in Sao Paulo und warten auf den Flug nach Deutschland. Um 14 Uhr war ich allerdings schon schwer beschäftigt. Spotten am Stadtflughafen von Rio, Santos-Dumont, benannt nach einem der wichtigsten Luftfahrtpioniere der Welt. Um kurz vor acht habe ich Bernardo Andrade, meinen Spotter-Kontakt, dort getroffen und wir sind dann raus zur Startbahn zum Spotten. Bernardo studiert Journalismus hier in Rio und arbeitet nebenher auch schon als Journalist. Total netter Kerl und wir hatten ne Menge Spaß. Der Verkehr ist in Santos-Dumont nicht übermäßig dicht, so dass reichlich Zeit zum Erzählen blieb, und so wurde halt wild gefachsimpelt.
Ich weiß nicht, wann ich zuletzt an einem Flughafen war, wo man ohne Zaun im Prinzip direkt neben der Startbahn stehen kann. Wahrscheinlich vor zwanzig Jahren in Sydney. Jedenfalls geht es hier in Rio auch noch. Immer wenn eine Maschine im Anflug ist oder zum Start rollt, dann wird die Straße, die zwischen der Bahn und dem Ufer der Bucht vorbeiführt gesperrt und die beiden Sicherheitsposten winken den Fußgängern sich zu beeilen. Und dann rauscht der Verkehr so nah an einem vorbei, dass man ihn fast anfassen kann. Ich sag Euch, dass bläst einem die Ohren weg beim Start. Da bebt der Boden.
Leider hatte Bernardo nur bis Mittag Zeit, aber das war nicht so schlimm. Ich habe dann den Nachmittag über alleine in Santos-Dumont gespottet, nachdem er mir noch die wichtigsten Tipps gegeben hatte, auch für morgen, wenn ich nach Galeão zum internationalen Flughafen fahre und dort Runde 2 einlege. Da bin ich auch schon sehr gespannt drauf. Damit ist dann auch der Sonntag schon verplant.
Heute war’s jedenfalls klasse. Und damit das auch ein bisschen rüberkommt habe ich ein besonderes Foto des Tages für Euch. So faszinierende Kulissen hat Spotten zwar eher selten, aber hier in Rio ist der Zuckerhut schon ein wirklich dramatischer Hintergrund für die Flieger die nach Santos-Dumont reinkommen.

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