13. August 2013

Mein letzter Abend in Shanghai... hmmmmm... echt schade. Ich habe mich richtig gut an Shanghai gewöhnt und es gäbe hier noch einiges in der Stadt und der Umgebung zu sehen und zu tun. Aber morgen geht’s erst mal nach Beijing. Die chinesische Hauptstadt firmiert bei uns in der Regel ja unter dem aus dem Kantonesischen stammenden Namen Peking, aber ich werde für das Reiselogbuch die Schreibweise aus dem Hochchinesichen (natürlich in der lateinischen Umschrift) verwenden, weil die Leute, die in der Stadt leben, es selber Beijing aussprechen und weil ich wahrscheinlich bei meinen Streifzügen dort eher auf die Pinyin-Schreibweise treffen werde. Pinyin übrigens ist die offizielle Schreibung des Chinesischen in lateinischen Buchstaben.
Nach den Erfahrungen von gestern habe ich mir auch heute eher die Ruhe angetan. Nach dem Frühstück war mein erstes Ziel – mal wieder – Pudong, denn ich wollte Bilder vom Bund von der gegenüberliegenden Seite des Huangpu haben. Da der Bund grob in Nord-Süd-Richtung am Westufer des Flusses verläuft hat man nur morgens die Sonne auf den Bauwerken. Natürlich war damit das Foto des Tages schon klar, bevor das Sightseeing-Programm überhaupt begonnen hatte. Für mich ist das DIE Ansicht von Shanghai. Meiner Meinung nach jedenfalls deutlich stimmungsvoller, als das Wolkenkratzer-Panorama von Pudong. Wenn man sich die Bilder des Tages vom 10. und von heute ankuckt, dann fällt es schwer zu glauben, dass nur ein paar hundert Meter Fluss zwischen den beiden Ansichten liegen.
Nach dem ich meine Fotoausbeute komplettiert hatte, bin ich kurz in die in Pudong gelegene Superbrand Mall, gegangen, denn ich wollte noch Postkarten von Shanghai kaufen. Das ist nämlich gar kein so leichtes Unterfangen. Postkarten kriegt man hier nicht an jeder Ecke. Zum Glück bin ich aber in der Mall in einem Buchladen fündig geworden und dann konnte das eigentliche Programm starten.
Zuerst ging's mit der U-Bahn wieder zurück auf die andere Seite vom Fluss und in den Stadtteil Jing'an. Hier habe ich mir den buddhistischen Jing'an-Tempel angekuckt. Sehr schön restauriert, nachdem er in der Kulturrevolution als Kunststoff-Fabrik gedient hatte und dann Anfang der 1970er-Jahre auch noch abgebrannt ist. Heute ist wieder ein buddhistisches Kloster drin, allerdings sieht man nicht viele Mönche in gelben Roben rumlaufen. Die Anlage ist aber sehr schön und trotz der Touristen ein ziemlich ruhiger Ort, während draußen vor den Mauern das pralle Leben der Stadt tobt. Der Jing'an-Tempel liegt nämlich an der West Nanjing Road, einer der wichtigsten Geschäftsstraßen im Zentrum von Shanghai. Hier reihen sich Mall an Mall und Bürohochhaus an Bürohochhaus.
Nach dem Tempel-Besuch bin ich ein bisschen die West Nanjing Road entlang spaziert und dann zum Mittagessen eingekehrt, natürlich auf Anraten meines Reiseführers. Heute gab es Dumplings, chinesische Maultauschen, um genau zu sein Xiaolongbao. Das sind Teigtaschen, die in Bambuskörben über Dampf gegart werden. Die kriegt man zwar überall in China, aber das Gericht stammt ursprünglich aus Shanghai. Echt lecker. Würde ich öfter essen, wenn ich längere Zeit hier in Shanghai wäre.
Nach der Mittagspause ging's noch ein bisschen durch den Stadtteil Jing'an, wieder mal einem der Stadtspaziergänge aus dem Lonely Planet folgend. Ich bin immer wieder überrascht, wie grün Shanghai ist. Auch hier in Jing'an prägen Platanen-Alleen das Bild der Hauptstraßen und immer wieder gibt es kleine Parks, oder Villen in schönen Stadtgärten. Der Weg führte aber auch durch einen Longtang, eine Gasse, wo noch die traditionellen Ziegelhäuser zu sehen sind, die früher mal den größten Teil der Siedlungsfläche von Shanghai ausgemacht haben. Hier wohnen ganz normale Leute und die Wäsche trocknet über der Straße. Und auch hier ist es auffallend sauber. Jetzt nicht so, dass man vom Boden essen könnte, aber es fliegt kein Müll rum und es gammelt nichts in den Straßenecken. Man kümmert sich halt. Wenn heute morgen nicht der Bund auf dem Programm gestanden hätte, dann hätte es hier (oder aus dem Jing'an-Tempel) das Bild des Tages gegeben.
Ich muss an dieser Stelle – und das obwohl erst Halbzeit meiner China-Tour ist – erwähnen, wie froh ich bin, dass ich hier auf eigene Kappe und nur mit dem Buch in der Hosentasche mein Programm gestalten kann. Wenn ich hier mit einem Reiseunternehmen unterwegs gewesen wäre, dann wäre zwar einiges bequemer gewesen (und ich hätte dem Original-Plan zufolge auch mehr vom Land gesehen), aber mein China-Erlebnis wäre ein ganz anderes gewesen. Schon allein mir die U-Bahn in Shanghai zu erschließen und mich hier einfach ins Getümmel zu stürzen war's wert, nicht mit einer Reisegesellschaft zu reisen.
Der Stadtspaziergang heute endete an der U-Bahn-Station West Nanjing Road und damit hatte ich dann auch genug getan und bin ins Quartier gefahren, um den Tag gemütlich bei Tsingtao-Bier und Kofferpacken ausklingen zu lassen.
Morgen früh geht’s nach dem Frühstück per U-Bahn und Maglev zum Flughafen Pudong und dann wird mich China Eastern Airlines hoffentlich zwischenfallfrei nach Beijing bringen. Morgen abend werde ich Euch berichten.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.