29. März 2013

Früher oder später ist es bei jedem Reiselogbuch soweit: der Tag, wo ich zwei Bilder zeige. Heute stand ein Bild des Tages schon um kurz nach sieben Uhr morgens fest. Als ich nämlich gestern Abend an der Rezeption der Los Quetzales Lodge dem Manager Michael Guerra erzählte, dass ich keine Quetzals gesehen hätte meinte er, es gäbe noch ne Chance, heute früh, vor meiner Abreise, einen Quetzal zu sehen. Ich bin also heute morgen brav um sechs Uhr aufgestanden und war um kurz vor sieben an dem Ort, den Michael mir gestern Abend beschrieben hatte. Ich war kaum fünf Minuten ausgestiegen, als sich ein wahres Prachtexemplar von Quetzal-Männchen über mir in die Baumkrone setzte und sogar noch ein bisschen für mich gerufen hat. So kann's gehen. Das Bild ist auf Grund der frühmorgendlichen Lichtverhältnisse im Nebelwald des Volcan Baru Nationalparks leider nicht gut, aber darum geht’s ja auch nicht :-) Ich habe nen Quetzal gesehen und besitze sogar ein Beweisfoto. Ich bin dann noch ein bisschen im Nationalpark spazieren gegangen, aber der Regenwald machte seinem Namen mal wieder alle Ehre und deshalb saß ich ne knappe Stunde nach meiner Quetzalbegegnung wieder im Auto und bin zum Frühstück in die Lodge gefahren. Danach habe ich noch ein bisschen im Garten Vogel-Foto-Safari gemacht und dann hieß es Auschecken.
Knapp 80km sind es von Guadalupe zum Flughafen in David, aber ich habe  mir schön Zeit gelassen, und besonders das letzte Stück genossen. Das führt zwar nicht mehr durch so schöne Landschaft, aber dafür fährt man auf der Carretera Panamericana. Das war schon ein besonderes Gefühl. Das Stück auf dem ich heute gefahren bin ist vierspurig ausgebaut, und es gab auch relativ viel Verkehr. Meine bisherigen Erfahrungen mit der Interamericana waren im Westen von Costa Rica, wo die Straße zwischen Liberia und der nicaraguanischen Grenze nur wie eine große Bundesstraße ausgebaut ist.
Trotz meines gemächlichen Tempos hatte ich in David noch sehr viel Zeit und darum bin ich noch ins Stadtzentrum gefahren. Dass David die zweitgrößte Stadt Panamas ist würde man nicht direkt meinen. Es hat schon sehr kleinstädtische Atmosphäre, die heute noch dadurch unterstrichen wurde, dass Feiertag war und entsprechend wenig los.
Und dann wurde es Zeit, den Hyundai zurückzubringen und für den Rückflug nach Panama City einzuchecken. Viel arbeiten musste der Hyundai übrigens nicht während der letzten fünf Tage. Ich bin nicht mal ganz auf 300km Strecke gekommen. Aber ohne Auto wär's schon doof gewesen. Die Quetzal-Kurzexkursion heute morgen hätte ich dann zum Beispiel nicht machen können.
Der Rückflug nach Panama City war einer der besten Flüge, die ich je gemacht habe. Es gab sehr viel zu kucken und die Fokker 100 ist einfach ein klasse Flieger. Der Anflug ging dann spektakulär über die Einfahrt in den Panama-Kanal samt Puente Las Americas hinweg. Das wäre mein drittes Bild des Tages geworden... oder gar das vierte? Da gab's ja heute morgen auch noch den Volcan Baru kurzzeitig ohne Wolkenmütze. Aber ich will's ja nicht übertreiben.
So, und jetzt bin ich wieder in Panama City, in meinem kleinen Boutique-Hotel. Vier Nächte werde ich hier verbringen und tagsüber Ausflüge unternehmen und ein bisschen Panama City auf die Hörner nehmen. Den Anfang macht heute ein erster Spaziergang, die Calle 42, wo mein Hotel liegt, runter bis zur Avenida Balboa und dem Yacht-Hafen. Hier gab's die Gelegenheit für das zweite Bild des Tages – ein Teil der Skyline von Panama City samt Palmen und Pazifik. Angeblich soll Panama City nach New York die größte Zahl an Wolkenkratzern in ganz Amerika haben. Das behauptete zumindest Victor, mein Touri-Guide am ersten Tag. Ich bin da nicht so sicher, wenn ich an die Fotos von São Paulo denke, die ich schon gesehen habe. Aber auf jeden Fall spielt Panama City ganz oben mit.
Zwischen der Avenida Balboa und dem Hafen gibt es eine parkartig angelegte Uferpromenade und da war heute dank des Feiertags einiges los. Dann fiel mir ein, dass ich noch Bargeld brauchte, was ich am Flughafen vergessen hatte abzuheben, und so habe ich auch noch den Stadtteil Bella Vista, in dem sich mein Hotel befindet, unter die Füße genommen, auf der Suche nach einem Geldautomaten. Geld ist übrigens eine lustige Angelegenheit in Panama. Die Währung heißt Balboa, aber sie ist seit der Unabhängigkeit Panamas von Kolumbien im Jahr 1904 an den Dollar gekoppelt und das Papiergeld sind auch Dollar-Scheine. Echte Balboas gibt es nur als Münzen, die gleichzeitig zum amerikanischen Kleingeld verwendet werden. Die einzigen Münze, die kein amerikanisches Gegenstück in den panamaischen Portemonnaies finden sind die 1- und 2-Balboa-Münzen, die es seit 2011 gibt.
Morgen früh geht um 4:55Uhr der Wecker. Ich fahre nämlich in den Soberania National Park zum Rainforest Discovery Center und eventuell auch noch zur Vogelpirsch auf der Pipeline Road. Bin mal sehr gespannt. Diese Tour wird nämlich nicht von Ancon Expeditions durchgeführt, sondern das Hotel hier hat mir einen Fahrer besorgt. Die unchristliche Uhrzeit muss leider sein – und deshalb gehe ich heute auch früh ins Bett. Dafür gibt’s dann wohl morgen nen faulen Nachmittag.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.