1. April 2016

Ich bin wieder in der Zeit angekommen. In Laos gehen die Uhren ja anders, aber spätestens hier in Singapur hat mich der Rest der Welt wieder. Schon komisch, wie klein die Welt geworden ist. Grade noch verträumt und zeitlos glücklich am Mekongufer und nur wenig später in einer der glitzernden Metropolen des Planeten. Wobei ich allerdings sagen muss, dass der Teil von Singapur, wo ich mich grade aufhalte – Changi Village – nicht so schrecklich glitzernd ist, sondern sehr normal und bodenständig.
Heute morgen gab es zuerst ein ausgiebiges Frühstück in der La Folie Lodge. Da ich heute morgen nicht mehr so richtig schlafen konnte war ich mit dem Frühstück ziemlich zeitig fertig, so dass nicht nur in Ruhe die letzten Sachen packen sondern auch noch ein bisschen auf meinem Balkon mit Mekong-Blick sitzen und Vögel beobachten konnte. Was die Ornithologie angeht, da war Don Daeng echt sehr ergiebig für laotische bzw. südostasiatische Verhältnisse. Ich glaube mit ein bisschen mehr Zeit und ein bisschen mehr Bemühen hätte ich ne ganz schöne Liste zusammen bekommen.
Um kurz nach 9 hat mich das lodge-eigene Shuttleboot an das andere Ufer des Mekong gebracht, wo... mein Fahrer auf mich wartete. Von Mee keine Spur. Mein Fahrer lachte aber nur während er mein Gepäck einlud und deutete mit dem Finger auf ein Lokal, das sich direkt neben der Anlegestelle befand. „Mee – breakfast“, meinte er grinsend. Wir fuhren los, ein kurzes Hupen, und Mee kam strahlend um die Ecke. Von Champasak nach Pakse sind es auf der Mautstraße nur rund zwanzig Minuten Fahrt und so hatten wir noch Zeit, in Pakse auf den Hausberg am rechten Mekongufer zu fahren, wo eine riesige vergoldete Buddha-Statue über die Stadt wacht und man einen schönen, wenn auch heute recht diesigen Blick auf die drittgrößte Stadt von Laos hat. Dann ging's zum Flughafen.
Das Einchecken war heute nicht ganz unspannend, denn mein Gepäck sollte nicht nur mit Lao Airlines nach Bangkok fliegen, sondern dort auch noch umgeladen und nach Singapur weiter geschickt werden. Das war für den Lao hinter dem Schalter aber nicht wirklich ein Problem. Meine Gepäckanhänger zeigten nicht nur BKK sondern auch SIN an, und jetzt war nur die Frage, ob das Gepäck auch wirklich in der Löwenstadt ankommen würde.
Der Flug mit Lao Airlines von Pakse nach Bangkok-Suvarnabhumi beinhaltete noch einen kurzen Stopp in Savannakhet, der zweitgrößten Stadt von Laos (wenn auch mit einem deutlich bescheideneren Flughafen als Pakse und erst recht als Luang Prabang ausgestattet). Und dann hieß es endgültig Abschied von Laos nehmen. Anderthalb Stunden später war ich in der Hauptstadt Thailands, mit ihrem absolut schrecklichen Moloch von Flughafen. Der einzige Lichtblick war der Mitarbeiter von Lao Airlines, der mich direkt hinter der Tür des Flughafens, wo uns der Bus vom Vorfeld ablud, erwartete mit einem Schild wo mein Name drauf stand. Ich war etwas verblüfft, aber irgendjemand muss wohl aus Pakse Bescheid gegeben haben, dass meine Umsteigezeit zwar knapp anderthalb Stunden betrug, aber doch nicht so wirklich üppig bemessen war. Im Sauseschritt hat mich der junge Mann durch den Flughafen gelotst und am Transferschalter der Thai Airways direkt in der Nähe meines Gates abgeliefert. Nachdem ich meine Bordkarte hatte bin ich da hin gedackelt und dann begann auch schon wenig später wieder das Verladen in die Busse, denn unsere Maschine nach Singapur parkte draußen auf dem Vorfeld.
Wie schon erwähnt, ich finde den Flughafen von Bangkok furchtbar. Umso mehr bin ich froh, dass ich nicht von dort sondern von Singapur zurück fliege. Spaß hatte ich dagegen heute an meiner ersten Begegnung mit Thai Airways. Auf nicht ganz zwei Stunden Flug gab es ein warmes Abendessen mit Hauptmenü-Wahlmöglichkeit, und der Flieger war für mich auch eine Neuheit, denn in der Boeing 777-300 (ohne ER) hatte ich bis heute noch nicht gesessen.
In Changi Village im Nordosten von Singapur angekommen, habe ich erst mal nur mein Gepäck ins Zimmer gestellt – das war nämlich genauso problemlos wie ich in Singapur angekommen - und bin dann die Straße runter zum 7-Eleven und habe für morgen Vorräte eingekauft. Vor allem Wasser, denn bei den Temperaturen hier muss man genug zu trinken dabei haben, wenn man Spotten will. Ich hoffe nur, dass der Wind morgen aus Süden bläst. Das würde einiges vereinfachen, denn dann könnte ich vom Hotel aus zu Fuß zu den Spotterplätzen laufen. Ansonsten muss die U-Bahn herhalten.
In der Nacht zum Sonntag startet mein Rückflug. Eingecheckt bin ich schon.
Als letztes Bild aus Laos kriegt Ihr heute einen weiteren Blick auf den Fluss, der der rote Faden der Tour war. Links im Bild Don Daeng, rechts die 'schäl Sick' des Mekong. Es war bedeckt heute morgen.
Morgen gibt es natürlich auch ein Bild des Tages. Mal kucken, was ich Euch erzählen kann.

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