Reiselogbuch - 2015 USA - New York


8. April 2015

Ein grauer kalter Spätwintertag in New York. Aber was will man machen? Wir sind hier, also gibt’s auch Sightseeing... Immerhin war's trocken, so dass wir noch nicht auf's Museum ausweichen mussten. Das tun wir erst morgen, denn für morgen ist Regen angekündigt. Heute gab es die Klassiker von Midtown Manhattan. Das Programm startete mit einer Subway-Fahrt bis zur Grand Central Station. Schicker Bahnhof. So baut man heute nicht mehr... *lach... Danach sind wir gemütlich die 42nd Street runterspaziert bis zum Times Square und hatten uns dort dann auch redlich einen Starbucks-Kaffee verdient. Meine bevorzugte Kaffeebud gibt’s hier in New York an jeder zweiten Ecke. Was die da allerdings leider nicht haben – in den allermeisten Fällen – sind Sitzplätze. Ziemlich doof, selbst wenn man ohne Gehhilfe unterwegs ist. Aber meine Mutter läuft ja mit Knüppel. Wir haben also dann unseren Kaffee auf einer der Bänke auf dem Times Square getrunken. Bei ca. 5 Grad Celsius und gefühlten minus 15. Aber der Kaffee hat schön gewärmt und obwohl es erst April ist können wir jetzt sagen, dass wir in New York auf dem Times Square gesessen und Kaffee getrunken haben.
Vom Times Square sind wir mit der U-Bahn zum Rockefeller Center gefahren. Dort haben wir uns erst mal was zum Mittagessen gesucht. Ich hatte ja schon was zum Thema „New York und Restaurants“ gesagt. Wer mich ein bisschen kennt, der weiß auch, dass ich beim Thema Gastronomie wenig experimentierfreudig bin. Dafür ist mir Essen zu wichtig, als dass ich bereitwillig riskiere, auf gut Glück irgendwo einzukehren, wo's mir nicht schmeckt. Da will ich zumindest vorher nen Tipp aus einem Reiseführer haben. Rund um's Rockefeller Center gab's aber keine Tipps meines Lonely Planet und so sind wir bei „T.G.I.Friday's“ gelandet, was eine USA-weite Steakhouse-Kette ist. Da war ziemlich klar was uns erwartete und wir sind gut und lecker satt geworden.
Nach der Mittagspause ging's rein ins Rockefeller Center, denn heute sollte New York von oben bekuckt werden. Vor zehn Jahren, bei meinem ersten New York-Besuch, war ich noch auf dem Empire State Building gewesen, was zwar einerseits schon sehr spannend war (und damals war das ESB auch grade das höchste Gebäude der Stadt), aber was einen großen Nachteil hatte. Wenn man auf dem Empire State Building drauf steht, dann kann man das Empire State Building selbst natürlich nicht sehen. Deshalb sollte es heute auf die Aussichtsplattform oben auf dem GE Building, dem höchsten Gebäude im Komplex des Rockefeller Center gehen. Beim Abholen der Tickets (wieder mit Hilfe meines Smartphones) stellte sich aber heraus, dass wir eine Wartezeit von zweieinhalb Stunden hatten. Zum Glück mussten wir die nicht in ner Schlange verbringen und so haben wir das Sightseeing, dass ich für nach dem Rockefeller Center vorgesehen hatte, einfach vorgezogen. Zuerst ging's in die St. Patrick's-Kathedrale, die größte katholische Kirche der USA. Die liegt beim Rockefeller Center direkt um die Ecke, und lässt sich von außen immer noch so schlecht fotografieren wie vor zehn Jahren. Echt nervig, aber leider nicht zu ändern. Innen drin war der neugotische Bau zu nicht unerheblichen Teilen eingerüstet. Bis Ende des Jahres soll die Grundrenovierung aber abgeschlossen sein.
Nach dem Kirchenbesuch sind wir die 5th Avenue rauf bis zur 57th Street spaziert. Da befindet sich nämlich Tiffany & Co.... Genau... das mit dem Frühstück... und natürlich vor allem das mit den Brillianten. Meine Mutter hat ein bisschen die Vitrinen bestaunt und ich habe Bilder vom Tiffany-Diamanten gemacht, einem der größten gelben Diamanten der Welt.
Um halb sechs ging's endlich rauf auf's Rockefeller Center, dessen Aussichtsplattform den 70. Stock bildet, in 260m Höhe, gut 100m höher als der Kölner Dom. Leider war es kalt und grau und windig, und entsprechend ungemütlich, aber der Blick entschädigt dafür. New York liegt einem zu Füßen. Nach Norden hin der Central Park, nach Süden hin Midtown mit dem Empire State Building und Downtown mit dem One World Trade Center. Und von ihrer Insel im Hafen winkt die Freiheitsstatue herüber. Echt ein toller Blick.
Und dann war der Tag auch voll genug und wir sind zurück nach Brooklyn gefahren. Zum Abendessen gab's auf Grund des üppigen Mittagessens nur nen Snack und ein bisschen Bier aus dem Supermarkt neben dem Hotel.
Nach den Höhepunkten des Tages ist es wohl nicht überraschend dass in beiden Bildern des Tages die Wolkenkratzer im Vordergrund stehen. Das erste Bild zeigt das Herzstück des Rockefeller Centers, 30 Rockefeller Center, auch GE Building oder Comcast Building genannt, auf dem sich die „Top of the Rock“-Aussichtsplattform befindet. Das zweite Bild zeigt den Blick über Mid- und Downtown, mit ESB, One WTC und in der Ferne die Freiheitsstatue und die Verrazano Narrows-Bridge.
Morgen gibt’s wie gesagt Museum und wohl auch einen Besuch bei Macy's. Und abends ist dann unser Musical-Besuch geplant.

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10. April 2015

Wieder einmal volles Programm in New York. Nach dem Frühstück sind wir ins American Museum of Natural History gefahren. Ja, das Wetter war immer noch dürftig. Es war zwar nicht mehr ganz so kalt wie gestern, aber dafür neblig.
Das American Museum of Natural History ist eines der größten naturkundlichen Museen der Welt. Es gibt fast nichts, was es hier nicht gibt. Nicht nur ausgestopfte Tiere und Skelette, auch ne ethnologische Sammlung gehört dazu. Ähnlich wie beim Met gestern haben wir uns heute auch wieder beschränken müssen, denn selbst wenn wir den ganzen Tag gehabt hätten, hätten wir nicht alles sehen können. Und irgendwann ist ja auch mal der Kopf voll. Folglich hatten wir heute drei Schwerpunkte bei unserem Museumsbesuch.
Als erstes ging es zu den Dinosauriern. Sehr schöne Skelette gab es da zu sehen, nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen montiert. Mein Favorit war ein Allosaurus fragilis, und der hat's auch zum ersten Bild des Tages heute geschafft. Meine erste Begegnung mit dieser Dinosaurier-Spezies hatte ich schon, bevor ich in die Schule ging. Ich weiß nicht mehr, woher ich das Dinosaurier-Buch hatte, aber mein Opa hat mir sehr geduldig draus vorgelesen, und der Allosaurus war einer meiner liebsten Saurier.
Außer den Dinosauriern haben wir uns auch noch die afrikanischen und nordamerikanischen Säugetiere angekuckt. Im AMNH – ich hab was gebraucht bis ich heute kapiert hatte, dass damit das American Museum of Natural History gemeint ist – sind wunderschöne und sehr liebevoll ausgestattete Dioramen zu sehen. Eine Herde Oryx-Antilopen wirkt so lebendig, dass man meint sie würden im nächsten Moment davon galoppieren.
Als viertes gab's dann noch nen kurzen Abstecher in die Abteilung „Meer“, wieder mit schönen Präparaten, von Robben und fischefangenden Vögeln, und dem 28m langen Modell eines Blauwals an der Decke. Ich hätte echt noch einiges an Zeit dort verbringen können. Aber wir hatten heute ja noch mehr vor.
Vom AMNH sind wir mit der U-Bahn zum Bryant Park und von dort per Bus zur Grand Central Station gefahren. Die lag praktisch an unserem Weg zu den Vereinten Nationen und wir haben dort im Food Court Mittagspause gemacht. Danach ging's mit der Buslinie M42 weiter die 42nd Street entlang in Richtung East River. Unser zweiter Programmpunkt heute war nämlich das Hauptquartier der Vereinten Nationen. Leider führt diese Top-Attraktion ein in meinen Augen völlig unberechtigtes Schattendasein in den meisten Reiseführern. Mal abgesehen von dem imposanten Gebäudekomplex gibt es dort auch noch sehr viele andere Dinge zu sehen.
Leider war die Zeit schon relativ weit fortgeschritten und es gab keine Führungen auf Deutsch oder Englisch mehr. Die letzte Führung des Tages, für die noch Plätze frei waren war auf Spanisch. Naja – besser als gar nicht rein zu kommen und unsere Führerin hat zum Glück schön deutlich und nicht zu schnell gesprochen. Außerdem half es natürlich, dass ich vor zehn Jahren schon mal hier gewesen war und deshalb meiner Mutter auch von den damaligen Informationen einiges weitererzählen konnte.
Die erste Station auf unserem Rundgang war der Weltsicherheitsrat. Ich wusste ja was kam, aber die Reaktion meiner Mutter entsprach genau meiner eigenen vor zehn Jahren: Sieht genauso aus wie in den Nachrichten... außer dass es im Fernsehen viel größer wirkt. Uns wurden dann noch zwei andere Sitzungssääle und vor allem die vielen von den Mitgliedsstaaten gestifteten Kunstwerke, die im Gebäude hängen bzw. stehen, gezeigt, und dann kam der zweite Höhepunkt der Rundgangs, der Sitzungssaal der UNO-Vollversammlung. Das ist mein zweites Bild des Tages, und der ist auch richtig groß und wirkt so, wie man ihn im Fernsehen sieht.
Ein Abstecher in den Souvenirshop musste natürlich auch noch sein, wo ich mich mit UNO-Devotionalien eingedeckt habe. Inzwischen war es schon kurz nach fünf, und so haben wir den Besuch bei Macy's zum Shoppen auf morgen verschoben. Dafür haben wir auf der Heimfahrt nach Brooklyn noch einen kurzen Stopp im Finanzdistrikt eingelegt und am Bowling Green, dem kleinsten öffentlichen Park von New York, den „Angreifenden Bullen“ besucht. Das ist die berühmte Bronzeplastik eines Stiers, Symbol für einen freundlichen Aktienmarkt. Der steht übrigens nicht vor der New Yorker Börse in der Wall Street sondern ein paar Ecken weiter.
Morgen geht’s schon nach Hause. Die Zeit ist mal wieder nur so dahin gerast. Zum Glück startet der Flug aber erst morgen abend um viertel vor elf, so dass wir den morgigen Tag noch komplett für Unternehmungen in New York haben. Es muss ja noch geshoppt werden, und die obligatorische Böötchensfahrt rund um Manhattan fehlt auch noch.

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12. April 2015

Wieder zu Hause... müde aber glücklich. Es war echt ne tolle Tour und meine Mutter und ich waren ein super Team.
Der Flug über den Atlantik war gnädig kurz und in Amsterdam war das Umsteigen deutlich einfacher als in Paris auf der Hinreise. Dann noch ne knappe dreiviertel Stunde bis D'dorf und Good Old Germany hatte uns wieder.
Fazit?... Jaaaaa... Fazit. Was soll ich sagen? Ich wäre ohne den Antrieb durch meine Mutter dieses Jahr nicht nach New York gefahren und es stand auch nicht für die nahe Zukunft auf dem Programm, aber ich bin trotzdem froh, dass ich wieder da war. Nach knapp zehn Jahren dürfen Eindrücke gerne noch mal aufgefrischt werden, und es sind auf dieser Reise auch etliche neue dazugekommen... Rockefeller Center, Ellis Island, Grand Central Station, Musicalbesuch... wie gesagt – es war ne klasse Tour.
Was aber am Ende auch bleibt, dass ist die Erkenntnis, dass New York und ich wohl nie gute Freunde werden. Ich denke nach zwei Besuchen habe ich jetzt ein gefestigt gespaltenes Verhältnis zu dieser Stadt. Einerseits ist es eine sehr interessante Stadt. Die Architektur ist spannend und die Museen super (und auf jeden Fall noch mehrere Besuche wert).
New York ist andererseits aber auch erschreckend normal. Wir sind jetzt jeden Tag circa zwei Stunden mit der U-Bahn unterwegs gewesen, und was man da so erlebt und sieht, das war einfach ganz normales Leben, und hat wenig mit der glitzernden Welt, die man sich bei dem Namen New York so vorstellt zu tun. New York ist, wie meine Mutter es ausdrückte, in vieler Hinsicht sehr normal. Ich finde, schon fast erschreckend normal... und darüber hinaus ist es die meines Erachtens unamerikanischste Stadt der USA.
Was mir bei diesem Besuch auch sehr deutlich aufgefallen ist, viel deutlicher als bei meinem ersten Besuch im Sommer 2005, das sind die Schattenseiten der Großstadt. New York hat schon was von Gotham City. Ich habe bisher in keiner anderen amerikanischen Großstadt soviel Elend gesehen wie in New York. Penner, die ziellos U-Bahn fahren,  psyschich Kranke, die brabbelnd durch die Straßen schluffen, Leute, die Mülltonnen durchsuchen (denn New York ist einer der Bundesstaaten, wo es Flaschenpfand gibt), Mietskasernen, verfallende U-Bahnstationen, Ratten... Und das ist schon das New York in der Nach-Giuliani-Zeit. Rudolph Giuliani wurde ja bekannt und berühmt als der Bürgermeister, der New York wieder sicher und auch abseits von Times Square und 5th Avenue (halbwegs) präsentabel gemacht hat. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass es in anderen amerikanischen Großstädten besser ist. Aber das was ich grade beschrieben habe, ist mir in dieser Form und erst recht in diesem Ausmaß im Herzen von Washington, Chicago, New Orleans, Seattle oder San Francisco nicht begegnet.
Das heißt jetzt allerdings nicht, dass ich nicht wieder nach New York fahren würde, oder von einem Besuch da abraten würde. Reisen bedeutet ja auch, sich mit eigenen Augen ein Bild machen. Mein Bild von New York ist halt eher nüchtern und leidenschaftslos und nicht glitzernd.
Hmmmmm – normalerweise schreibe ich ja als letzten Logbucheintrag nicht soviel... *lach... aber nach diesem New York-Trip war's mal nötig. Einen kleinen Ausblick auf das nächste Reiselogbuch gebe ich heute auch schon – und der Kontrast zu dem Programm der diesjährigen Osterferien könnte wohl kaum größer sein. In den Sommerferien geht’s nämlich, wenn alles so läuft wie geplant, auf die Orkney- und die Shetland-Inseln.
Oh – fast hätte ich es vergessen: die beiden Bilder des Tages. Da wir uns heute ja schon über und in Europa befanden gibt es keine Fotos aus New York mehr. Das erste zeigt stattdessen den Blick, wegen dem ich mich gestern abend massiv mit Delta Air Lines angelegt habe. Und das zweite ist was typisch Deutsches... ne Autobahn, um genau zu sein die A3, kurz vor der Landung in Düsseldorf.

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11. April 2015

What a day... ich bin ratschkapott... erst recht nachdem ich grade eben noch einen nicht grade dezenten Kampf mit Delta Air Lines ausgefochten habe. Diese Vollpfosten hatten meine Sitzplatzreservierung, die ich mit viel Bedacht getätigt hatte, storniert und uns zwei Plätze in der Mitte direkt vor der Trennwand gegeben. Das gleiche Problem wie letzten Sommer (siehe Reiselogbuch USA-Südwesten 2014). Aber da habe ich dann doch leicht die Stimme angehoben, und obwohl es zuerst hieß, der Flieger sei rappelvoll (was er zweifelsohne auch ist) und eine Änderung sei nicht möglich, ging's dann plötzlich doch und jetzt sitzen wir auf 44A und 44B mit einem herrlichen Blick auf den Flügel unseres Jumbo Jets. Und genau darum ging es mir. Digitale Flügelfotos von der 747 fehlen mir nämlich noch und ich hoffe, dass es morgen früh bei der Landung in Amsterdam dazu gute Gelegenheit geben wird.
Aber jetzt zum Tag. Wir sind heute was früher aufgestanden als in den letzten Tagen, denn wir mussten ja aus unseren Zimmern raus und ich hatte nochmal ein volles Programm angesetzt. Wir konnten natürlich unser Gepäck im Hotel lassen, und hatten so einen letzten, ganz normalen Sightseeing-Tag in New York.
Unsere erste Station heute war Macy's Herald's Square, das Mutterhaus der Macy's-Kaufhäuser und außerdem das größte Kaufhaus der Welt. Nicht dass ich jetzt besonders hätte shoppen wollen, aber meine Mutter wollte mal nach Schuhen kucken. Macy's war der richtige Ort dafür. Fast der ganze erste Stock nur Damenschuhe. Ich habe mich in einen der Starbuck's innerhalb des Kaufhauses gesetzt und meine Mutter ging auf Pirsch. Ausbeute des Tages: zwei schöne Paar Schuhe... kein Kitschandenken an NYC sondern was praktisches.
Von Macy's wollten wir nen kurzen Abstecher zum Central Park machen, denn wir hatten noch was Zeit bis unser Tourboot ablegen sollte. Leider war aber die U-Bahn schon ein bisschen überlastet damit, die ganzen Yankees-Fans in die Bronx zu transportieren und so sind wir nicht mehr wirklich zum Spazieren im Central Park gekommen, sondern sind nur bis zum Columbus Circle (die südwestlichste Ecke der Parks) gefahren und haben uns dort in die Sonne gesetzt. Richtig. Heute schien die Sonne – zum ersten Mal auf unserer Tour. Unser Besuch im Central Park mag eher symbolisch gewesen sein, aber er ist trotzdem das erste Bild des Tages, komplett mit meiner Mutter samt Shoeshopping-Ausbeute (die große weiße Tasche).
Nach unserer Stippvisite am Central Park ging es mit U-Bahn und Bus – die M42 ist unsere Haus- und Hof-Buslinie in New York geworden - zum Pier der Circle Line. Kurz nach zwei Uhr heute nachmittag startete dort unsere zweieinhalbstündige Komplettumrundung von Manhattan Island. Unter strahlend blauem Himmel aber bei frischem Wind und recht frischen Temperaturen ging es einmal gegen den Uhrzeigersinn um Manhattan rum. Nicht fehlen durfte dabei natürlich auch eine Vorbeifahrt an der Freiheitsstatue – das zweite Bild des heutigen Tages. Darüber hinaus gab es aber auch Aussichten auf Mid- und Downtown mit dem neuen World Trade Center-Turm, eine Durchfahrt unter allen Brücken, die Manhattan mit dem Festland verbinden, einen Blick auf das UNO-Hauptquartier vom Wasser aus, und einen Blick auf das neue Yankee Stadium (wo die Yankees heute nachmittag das zweite Spiel in Folge gegen die Erzrivalen aus Boston verloren haben – was mich nicht wirklich traurig stimmt). Außerdem bekamen wir viele interessante Blicke auf Manhattan, die man so gar nicht vermuten würde. Die steilen Klippen und die Parks und Wälder im Norden, die Wohnblocks zwischen Down- und Midtown sowie zwischen Midtown und der Bronx, Edelwohnviertel, und Ansichten etlicher Sehenswürdigkeiten aus der zweiten und dritten Reihe vom Wasser aus. Ein sehr schöner Abschluss und Höhepunkt unserer Tour.
Mit Bus und U-Bahn ging es dann wieder zurück nach Brooklyn zum Hotel. Wir hatten noch Zeit für ein kurzes Päuschen und ich habe schon mal die Bilder des Tages rausgesucht und bearbeitet. Um kurz vor sieben sind wir mit dem Subway zum Flughafen aufgebrochen und waren knapp zwei Stunden später in JFK. Naja – wir mussten ein bisschen auf den passenden Zug der Linie A warten, sonst wär's schneller gegangen. Ich war etwas angefressen, weil meine Zeitplanung aus den Fugen zu geraten drohte und ich mich auch auf unbekanntem Terrain bewegte... das macht mir ja sonst nicht soviel aus, aber mit meiner Mutter zusammen hatte ich schon den Ehrgeiz, einen reibungslosen Trip zum Flughafen hinzukriegen.
Tja, die Auseinandersetzung mit Delta nach dem Checkin habe ich am Anfang des Logbucheintrages ja schon geschildert. Da werden nach unserer Rückkehr noch ein zwei Emails an diverse Customer Relations Departments fällig sein.
Jetzt sitze ich grade in 35.000 Fuß Höhe und schreibe den vorletzten Logbucheintrag für diese Osterferien. Leider habe ich es nicht mehr geschafft, ihn in New York fertig zu stellen und loszuschicken. Ich denke aber mal, dass das von Amsterdam aus klappen sollte.
Natürlich gibt es auch für diese Tour einen abschließenden Eintrag, wenn wir wieder zurück sind. Euch ist ja wahrscheinlich aufgefallen, dass ich mich mit Urteilen über die Stadt in den bisherigen Einträgen ziemlich zurückgehalten habe. Aber keine Sorge, das wird noch kommen :-)


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9. April 2015

Heute war es noch nen Touch fieser und kälter... das Wetter meine ich. Der Wetterbericht hier hatte das schon angekündigt und so war für heute zuerst mal Museum auf's Programm gesetzt worden. Mit zwei Mal Umsteigen ging's per Subway in die Upper East Side, zum Metropolitan Museum of Art, von den New Yorkern kurz 'Met' genannt.
Das Met ist so eine Art Universalmuseum, ähnlich wie das British Museum. So lange etwas irgendwas mit Kunst zu tun hat, wird es hier ausgestellt. Von römischen Marmorstatuen über europäische Gemälde und armenische Silberschmiedekunst bis hin zu einem kompletten ägyptischen Tempel.
Von der U-Bahn-Station an der Kreuzung Lexington Avenue/East 86th Street war's aber erst mal noch ein Stückchen zu laufen und ich muss sagen, ich war froh als wir im warmen waren. Ich wusste zwar, dass es in New York im April auch noch nicht frühlingshaft sein kann, aber dass es SO winterlich würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
Wir hatten uns ein umfangreiches Programm vorgenommen. Meine Mutter wollte alte Meister sehen, und ich amerikanische Maler und die ägyptische Abteilung. Los ging's aber zuallererst – weil sie halt auf dem Weg lagen - bei den Europäern des 19. Jahrhunderts. Das Met wimmelt von Monets, Manets, Van Goghs, Renoirs und wie sie alle heißen. Nur große Namen. Wir haben schon etliche ausgelassen sonst wären wir über diese Abteilung gar nicht hinausgekommen.
Als nächstes ging's dann zu den alten Meistern... Caravaggio, Giotto, Rubens, Rembrandt, Velazquez, Dürer, El Greco... Ich mag Kunstmuseen, aber ich habe eine sehr eigene Herangehensweise. Wenn ich in so nen Saal komme, dann kucke ich erst mal kurz rund ob mir was ins Auge springt und dann geh ich da hin und seh's mir genauer an. Namen sind mir da nicht so wichtig. Es sei denn, ich weiß schon vorher, dass es in ner Galerie einen Maler gibt, von dem ich schon mal was gesehen und es für mich für gut befunden habe. Deswegen wollte ich zum Beispiel die Bilder von El Greco sehen. Eines davon hat es auch zum ersten Bild des Tages gebracht. „Blick auf Toledo“, die Heimatstadt des Malers... Ich finde, dafür dass El Greco um 1600 rum gelebt und gearbeitet hat sind seine Bilder sehr modern. Der Mann war seiner Zeit echt voraus.
Nach den alten Meistern wollten wir eigentlich in einem der Museumsrestaurants was essen, aber auf diese Idee waren auch schon andere Leute gekommen und es ging so langsam auf halb zwei. Auf langes Warten und Anstehen hatten wir keine Lust und so haben wir uns dann dafür entschieden, es bei der Gemäldeerkundung zu belassen und uns wieder auf den Heimweg zu machen. Heute abend war nämlich unser Musical-Besuch, was schon um sieben Uhr los ging und wir wollten vorher noch mal nach Hause. Auf dem Weg zur U-Bahnstation Lexington/77th sind wir zum Mittagessen in einem Diner eingekehrt, und es war echt ein Volltreffer. Richtig lecker. Manchmal lohnt es sich, bestehende Konzepte (siehe gestern) über den Haufen zu werfen. Und der Hunger hat mich darin sehr unterstützt.
Im Hotel hatten wir noch ein bisschen Zeit für ne kleine Siesta und um uns frisch zu machen und um 17:30h ging es wieder los. Wir wohnen ja in Brooklyn und das Theater war in der Nähe des Times Square, so dass ich anderthalb Stunden Anreise nicht zu wenig fand.
Wir waren schön rechtzeitig am Imperial Theater, wo es heute abend „Les Misérables“ gab. Obwohl ich ja nicht der Musical-Fan bin hatte ich Spaß. Musik und Schauspieler waren richtig gut, und vor allem das Bühnenbild war extrem aufwendig und konnte sich sehen lassen. Ich schätze mal, dass Dreiviertel des Publikums aus Schülergruppen bestanden, und entsprechend locker war die Atmosphäre und es gab viel Szenenapplaus. Alles in allem ein richtig schöner Abend.
Nach der Vorstellung sind wir wieder über den Times Square zurück zur U-Bahn spaziert, und auf dem Weg ergab sich noch mal die Gelegenheit zum fotografieren. Der Times Square bei Nacht ist heute das zweite Bild des Tages. Für morgen ist wieder Kultur angesagt – und auch zum Shopping soll Zeit sein. Wir wollen nämlich auch zu Macy's.


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