20. März 2016

Das Abenteuer hat begonnen, auch wenn ich von Laos heute noch gar nicht wirklich was gesehen habe, denn es war schon dunkel als ich in Luang Prabang gelandet bin.
Der Tag begann heute, nach einer etwas vom Jetlag durcheinander gebrachten Nacht um 8:00Uhr Ortszeit in Singapur. Ich wollte den hoteleigenen Shuttle-Transport zum Flughafen nutzen und dann nach dem Einchecken direkt dort noch ein bisschen aus dem Terminal heraus spotten. Lief alles problemlos, und ich habe auch ein paar spannende Flieger vor die Linse gekriegt. Und dann ging's an Bord von Vietnam Airlines.
Der eine oder andere von Euch hat sich vielleicht gefragt, warum ich den Weg über Singapur nach Laos gewählt habe. Dazu muss man erst mal sagen, dass Laos sowieso schon schlecht erreichbar ist. Es gibt keine Langstreckenflüge in dieses Land, und hier nach Luang Prabang, wo meine Tour nun mal los ging, kommt man aus dem Ausland nur via Bangkok, Hanoi oder Siem Reap (in Kambodscha). Nach dem langen Flug von vorgestern auf gestern hatte ich mir aber ne Nacht im Hotel verdient. Klar, ich hätte direkt über Hanoi oder Bangkok und dann am gleichen Tag noch nach Luang Prabang weiter reisen können, aber da hatte ich ehrlich gesagt keinen Bock drauf. Nach der Langstrecke sollte erst mal ein Päuschen sein. Dann machen die kurzen Flüge auch mehr Spaß.
Für nen Zwischenstopp war Singapur deshalb meine erste Wahl weil a) ich mich da schon auskenne (und im gleichen Hotel war, wie auch am Ende meiner Tour 2010), b) die Einreise (im Gegensatz zu Vietnam) visumfrei ist und c) die Einreise (nach meinen Erfahrungen) deutlich unkomplizierter als in Bangkok von statten geht.
Also, da saß ich an Bord des Airbus von A321. Der Captain wude als Captain Oleg vorgestellt. Aha... ein Russe... was mich jetzt grundsätzlich erstmal nicht mit besonderem Vertrauen erfüllte, wenn man sich die Statistiken ansieht. Der Flug war aber absolut glatt und problemlos und unspektakulär. Da Vietnam Airlines Mitglied der SkyTeam-Allianz ist (wo auch Air France, KLM und Delta Air Lines drin sind) war ich davon aber ehrlich gesagt auch ausgegangen.
Ein besonderer Vorteil des Fliegens in Südostasien überhaupt – es sei dann man ist mit dezidierten Billigfliegern unterwegs – ist die Bordverpflegung. Die hat's auch heute zum Foto des Tages geschafft. Sowas kriegt man bei Vietnam Airlines auf nem knapp dreistündigen Flug zu essen. Da kann man in Europa nur noch von träumen.
Eigentlich hatte ich Euch ja ein Bild aus Vietnam, vom Anflug auf Hanoi, präsentieren wollen, aber in Hanoi war Nebel. Zu doof, vor allem wo's dort auch sehr schöne Spottingmöglichkeiten gegeben hätte. Aber ich will ja sowieso mal nach Vietnam fahren.
Nach einem sehr geschmeidigen Transfer und rund zwei Stunden Wartezeit, die ich mit Fliegerkucken unter absolut suboptimalen Bedingungen verbracht habe, kam dann die zweite Etappe des heutigen Tages, von Hanoi nach Luang Prabang im nördlichen Teil von Laos... mit Lao Airlines. Die Maschine war eine ATR-72, einer meiner Lieblingsflieger, mit dem ich auf den Kanaren schon reichlich Erfahrungen, sogar im Cockpit gesammelt habe. Das Flugzeug war top in Schuss, die Crew sehr freundlich und es gab auf der guten Stunde in dem Propellerflieger, immerhin noch ein belegtes Brötchen und Getränke. Sehen konnte man auch auf dieser Strecke nicht viel, denn es war dunkel und über weite Strecken flogen wir durch bzw. über den Wolken. Im Anflug auf Luang Prabang fiel schon auf, wie wenig Lichter man sieht, und dass es an einigen Stellen brennt. Das roch man auch als wir in Luang Prabang aus dem Flugzeug stiegen. Hatte irgendwie was von Afrika.
Die Einreiseprozedur in die Demokratische Volksrepublik Laos ist etwas kompliziert. Man bekommt das Visum zwar bei der Einreise, so wie ich das von Kambodscha schon kannte, aber es gab doch ein paar erheiternde Momente. So brauchen Schweizer zum Beispiel nur nen Reisepass während die meisten anderen Europäer eben ein Visum brauchen, für 30 US$ plus einem Dollar Bearbeitungsgebühr. Und man muss ein Passfoto haben. Andernfalls berappt man nen zusätzlichen Dollar für eine Fotokopie vom Reisepass. Was mir natürlich keiner gesagt hatte. Ein Satz von vier Passfotos kostet bei uns beim Fotografen ja schnell mal 12 Euro. Da hätte ich was Geld gespart und außerdem die laotische Bürokratie unterstützt, wenn die meinen Pass noch hätten kopieren dürfen.
Vor dem Ausgang wurde ich von einem Mitarbeiter von Exo Travel - das ist mein örtlicher Reiseveranstalter – erwartet, der ganz klassisch ein Blatt Papier mit „Mr Peter Kesternich“ drauf in der Hand hielt und der mich dann mit seinem Fahrer zum Hotel gebracht hat. „Maison Dalabua“... sehr schick. Im laotischen Stil gebaut, Holzböden, Kingsize-Bett und nen Ventilator an der Decke, den ich natürlich sofort ein- und die Klimaanlage ausgeschaltet habe. Morgen früh um neun kommt mich mein Guide abholen und das Programm startet. Ich muss ja gestehen, dass so eine vor-ausgearbeitete Tour faul macht. Mich zumindest. Ich habe so gut wie nix im Vorfeld gelesen oder gar geplant. Die Tage sind voll mit Programm, dass Exo Travel für mich organisiert, aber im Kopf habe ich das kein bisschen, was wann passiert. Aber ich habe ja sowohl hier in Luang Prabang als auch in Vientiane (der Hauptstadt) einen Tag zur freien Verfügung. Da werde ich mich dann mal alleine auf den Weg machen... oder mich einfach irgendwo hinsetzen und mit Blick auf den Mekong laotisches Bier trinken. Mal kucken, wonach mir der Sinn sein wird.

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