Samstag, 7. Juli 2007

Sonnenaufgänge sind nix für mich... zumindest nicht so lange man dafür vor sieben Uhr aufstehen muss *lach... Heute habe ich mich um kurz nach drei aus dem Bett, unter die Dusche, danach in alle warmen Klamotten, die ich hatte, und dann ins Auto gequält um auf den Haleakala zu fahren und dort in 3000m Höhe den berühmten Sonnenaufgang zu bewundern. Was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt – aber es war soooooo früh. Unter den Bildern von diesem Ereignis hatte ich echt die Qual der Wahl für’s Foto des Tages. Wobei man auch hier wieder sagen muss, dass man weder das Panoramaerlebnis noch die Stimmung mit der Kamera richtig einfangen kann. Dabei war die Sache beinahe an den äußeren Umständen gescheitert. Als ich um kurz nach fünf heute morgen, nach gut eineinviertel Stunden Autofahrt, am Visitor Center auf dem Haleakala ankam, war es dort schon so rappelvoll, dass erstens die Park Ranger die Zufahrt zum eigentlichen Gipfel wegen des dort überfüllten Parkplatzes geschlossen hatten und zweitens man am Visitor Center nur noch einen Platz in der fünften oder sechsten Reihe bekam. Da war natürlich von Stimmung keine Spur und ich habe mich wieder ins Auto gesetzt und bin ein bisschen weiter unten, aber immer noch auf rund 2800m zu einem der Aussichtspunkte gefahren. Da waren dann statt fünfhundert nur noch fünfzehn Leute und mit ein bisschen Klettern durch die Lava konnte man auch einen Platz ganz für sich alleine finden – nur der Berg, der Himmel, die Morgendämmerung und man selbst.
Die Farben sind echt unbeschreiblich, die der Himmel annimmt und dann schiebt sich die Sonne über die Wolkendecke. Und irgendwie tut sie das nicht langsam. Sobald der Rand des Sterns sichtbar wird ist es hell am Kraterrand. Im Südosten kann man bis nach Big Island kucken, wo die Gipfel von Mauna Kea und Mauna Loa zur gleichen Zeit einen zarten rosa Hauch annehmen und der Haleakala Krater gewinnt in Grün- und Grau- und Brauntönen Konturen. Ich kann jedenfalls verstehen, warum Mark Twain beeindruckt war. Darüber hinaus hatte ich noch das Glück, dass es fast windstill war und deshalb nicht so übelst kalt. Fünf Minuten nach dem Sonnenaufgang sind die meisten anderen Leute verschwunden, aber ich hab mir noch etwas mehr Zeit da oben gegönnt und bin dann langsam wieder über die Lava zurück zum Parkplatz gekraxelt... und hab mich dabei gewundert, wie ich ohne Blessuren den Hinweg im Düstern geschafft habe.
Den Rest des Vormittags habe ich dann auf und um den Haleakala verbracht. Vor allem habe ich mir erst mal auf dem inzwischen wieder fast leeren Parkplatz am Visitor Center ein Nickerchen gegönnt – in der Sonne im Auto sitzend. Danach dann rauf auf den Gipfel, noch ein bisschen hier und da spazieren gegangen (was in 3000m Höhe auch noch nicht so wirklich gut, aber doch besser als in den 4000m auf dem Mauna Kea geht), und danach an den verschiedenen Aussichtspunkten Station gemacht. Und dann wollte ich endlich noch ein paar original hawaiianische Vögel sehen und bin anderthalb Stunden durch den Busch gekrochen. Es hat sogar funktioniert und ein paar der seltenen endemischen Singvögel sind mir begegnet – leider nicht unbedingt unter foto-freundlichen Umständen. DEN hawaiianischen Vogel schlechthin, die Hawaii-Gans (oder Nene, wie sie auf Hawaiianisch heißt) habe ich aber leider auch hier nicht vor die Kamera gekriegt. Trotz intensivem Suchen, denn immerhin ist der Haleakala der beste Platz auf den Inseln um diese seltenen Tiere zu Gesicht zu kriegen, haben sich Hawaiis Wappenvögel rar gemacht. Es blieb also leider bei den paar Nenes, die ich am Mauna Kea auf große Entfernung von der Straße aus gesehen habe :-( Kann man leider nicht ändern. Ich werde wohl noch mal wiederkommen müssen.
Am Nachmittag habe ich mich erst mal auf’s Ohr gelegt und dann noch ein paar Souvenirs gekauft – ein Hawaii-Hemd musste sein. Und ich habe direkt ein so dezentes genommen, dass es auch außerhalb von Karneval tragbar ist *lach... (nebenbei - nur für Karneval sind die Dinger auch reichlich zu teuer).
Heute ist mein letzter Abend hier – morgen um diese Zeit werde ich, wenn alles glatt geht im Flieger zurück zum Festland sitzen. Eines ist aber jetzt schon klar – die Zeit hier war zu kurz. Hawaii steht weiterhin auf dem Reiseplan. Ich denke mal ich werde morgen noch das eine oder andere zu Gesicht kriegen und Euch auch morgen einen Bericht schicken können - bei Starbucks gibt es ja zum Glück T-Mobile Hotspots.

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