Freitag, 6. Juli 2007

Erwartungen – das ist ja immer so ne Sache. Meistens wird man von den Dingen, in die man gar keine Erwartungen gesetzt hat, angenehm überrascht... und dann sind die Dinge, an die man Erwartungen gestellt hat, auf der anderen Seite schon mal eine Enttäuschung. So ähnlich ging’s mir heute. Überall hatte ich gelesen, dass die Fahrt rund um Ost-Maui nach Hana ein Highlight sein sollte. Okay – es war ganz nett, aber abgesehen von dem echt heftigen Verkehr auf der schmalen, gewundenen, teilweise nur einspurigen Straße, war es mir auch zu weichgespült. Da bin ich sogar hier in Hawaii besseren Beispielen für tropischen Urwald begegnet, von Costa Rica oder Queensland will ich jetzt mal gar nicht erst anfangen. Es war jedenfalls hier jetzt nicht der Kracher – auch wenn das Bild des Tages da vielleicht ein bisschen drüber hinweg täuscht. Imposant war auch, von hier auf den Mauna Loa zu kucken, der 4000m aus dem Meer ragt, auf der nächsten Insel. Was mir übrigens auch mal wieder erschreckend klar geworden ist, ist wie schlecht die Amerikaner Auto fahren können. Das haben sie wirklich mit den Deutschen gemeinsam. Okay, okay – bevor ich nen Schwall von Protest-Emails bekomme, werde ich diese Aussage folgendermaßen relativieren: sehr viele Amerikaner sind echt schlechte Autofahrer, was sie mit sehr vielen deutschen Autofahrern verbindet :-)))
Um also die Betrachtungen über die Tour nach Hana abzuschließen – für den heutigen Tag stand der Aufwand in keiner Relation zum Erlebnisgewinn. Nicht zuletzt auch, weil ich die ganze Strecke wieder zurück kurven musste, denn die Straße, die um die Südküste von Maui herum führt und mit „nur für Allradantrieb geeignet“ auf der Karte beschrieben wurde, ist seit einigen Monaten wegen Erdbebenschäden gesperrt. Schade – hatte mich schon drauf gefreut, den Trailblazer noch mal in Vierradantriebsmodus zu schalten... und außerdem statt auf der gleichen Strecke über zwei Stunden zurück zu fahren wollte ich lieber eine Stunde in die gleiche Richtung. Das Ziel wäre ja das gleiche gewesen.
Für morgen hoffe ich jedenfalls, dass die Topattraktion von Maui hält, was alles davon versprechen. Der Haleakala-Krater soll einen der schönsten Sonnenaufgänge der Welt haben. Mark Twain zum Beispiel beschrieb den Sonnenaufgang oben am Haleakala als das erhebendste Erlebnis, dass er je hatte. Und dafür werde ich mich morgen mal um drei aus dem Bett quälen, zwei Stunden bis da rauf fahren und kucken, ob das auch stimmt. Zum Glück bin ich ja alleine unterwegs – viele von Euch wissen ja wie grummelig ich morgens sein kann – erst recht SO früh morgens. Danach werde ich zumindest noch den Vormittag auf dem Krater und im Nationalpark verbringen, denn da oben soll es noch etliche original hawaiianische Vogelarten geben. Ich hoffe sehr, dass mir da das eine oder andere vor die Linse kommt. Ornithologisch war Hawaii nämlich bisher nur bei den Seevögeln wirklich ergiebig.
Apropos Linse – ich weiß nicht, ob es jemandem aufgefallen ist, weil er oder sie es nachgegoogelt hat, aber ich habe das Bild des Tages von gestern nicht richtig betitelt. Nachdem mir heute noch mal ein Poster über Haie um Hawaii in die Finger fiel muss ich da wohl nachbessern. Das Bild von gestern zeigt nämlich einen Schwarzspitzen-Riff-Hai (Carcharhinus melanopterus). Die anderen Haie, die es im Maui Ocean Center gibt sind übrigens ein Tigerhai (Galeocerdo cuvier), Graue Riff-Haie (Carcharhinus amblyrhynchos), Sandbank-Haie (Carcharhinus plumbeus), Bogenstirn-Hammerhaie (Sphyrna lewini) und ein Weißspitzen-Riff-Hai (Triaenodon obesus). So - das war jetzt aber genug angegeben.

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