Mittwoch, 27. Juni 2007

Der nächste pannenfreie Tag – so langsam wird’s mir schon fast unheimlich. Heute morgen bin ich zuerst zur Mietwagenstation gefahren und habe bezüglich der Verlängerung alles geregelt – und dabei meinen olivgrünen Jeep in einen weißen umgetauscht. Danach war Spotten angesagt. Ich war echt gespannt, was der Flughafen hier hergeben würde, denn ich war durch mehrere Quellen gewarnt, dass es sich in Honolulu angeblich nicht gut spotten ließe. Aber weit gefehlt. Unter den Flughäfen, wo ich bisher gespottet habe, schafft Honolulu es auf jeden Fall in die obere Hälfte. Sogar von Security war stundenlang nix zu sehen im Parkhaus, und ich dachte schon, dass man hier echt unbehelligt sein würde. Aber dann schlugen die Sicherheitskräfte doch noch zu, in Gestalt einer uniformierten Mitarbeiterin auf dem Fahrrad, die mir erzählen wollte, dass die FAA (die amerikanische Bundesluftfahrtbehörde) das Fotografieren aus Parkhäusern verbietet. Da konnte ich natürlich kontern, denn die FAA verbietet ausdrücklich NIX dergleichen. Daraufhin meinte Madame, dass HIER das Fotografieren von der Flughafenverwaltung aus nicht erlaubt sei. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon wütend genug, um zwar brav meiner Wege zu ziehen, allerdings schnack zur Flughafenverwaltung, um zu fragen, wie’s denn mit Fotografieren hier aussähe. Auf dem Fußmarsch zum Verwaltungsgebäude habe ich meinen Schlachtplan überlegt – und bin NICHT zur Flughafensicherheit, sondern zur Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Und man soll es kaum glauben – nach wenigen Fragen wurde ich von den überaus freundlichen zivilen Mitarbeitern des Honolulu International Airport mit einem offiziellen Photo Permit ausgestattet, in meiner Gegenwart unterschrieben vom diensthabenden Duty Manager. Das habe ich dann natürlich weidlich ausgenutzt und noch ein paar Stunden gespottet, leider kam allerdings das Sicherheitsmädchen auf dem Fahrrad nicht mehr vorbei. Das wäre mir nicht nur ein kleiner innerer Reichsparteitag gewesen *grins...

 


Am Nachmittag wollte ich mir dann das Kapitol des Bundesstaates Hawaii ankucken. Wenn ich grade richtig nachgerechnet habe war das mein 22stes Parlamentsgebäude eines Bundesstaates. Leider waren die Sitzungssäle geschlossen. Dafür habe ich mich sehr sehr nett mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Informationsbüro der Gouverneurin unterhalten und danach wurde mir gesagt „Fahr’ noch rauf in den fünften Stock und sag den Ladies im Vorzimmer der Gouverneurin, dass Du das offizielle Empfangszimmer des Gouverneurs von Hawaii sehen möchtest.“ Das hab ich dann auch getan und hab direkt ne Führung durch die Räumlichkeiten bekommen. Teppiche, in denen man bis zu den Knien versinkt, edelstes hawaiianisches Hartholz an den Wänden. Das einzige was noch gefehlt hätte, war, dass Linda Lingle, die Gouverneurin, mich selber begrüßt hätte. Die Vorzimmerdame, mit der ich ebenfalls einen netten charmanten Verzäll gehalten habe, hat mich sogar vor dem offiziellen Schreibtisch fotografiert, aber diese Bilder sind leider meiner Zensur zum Opfer gefallen und werden nach meiner Rückkehr auf Anfrage versendet. Das Bild das Tages ist heute also nur der Schreibtisch, von dem aus die Gouverneurin von Hawaii ihre Fernsehansprachen hält und an dem sie offizielle Papiere unterzeichnet – ohne meine schlecht rasierte, mit T-Shirt, Shorts und Flipflops versehene Gestalt. Morgen ist mein letzter Tag auf Oahu und ich werde mal eine größere Inselrundfahrt machen – und natürlich berichten.

 

Sagt mal – sind die Emails eigentlich nicht zu lang??? Das ist jetzt schon wieder ne ganze Seite. Ich will ja schließlich niemanden langweilen, und Ihr sollt es auch nicht mir zu liebe lesen...

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