25. März 2008

Ein fauler Tag war heute. Um 12h hab ich die Eichhorns im Café Living Room getroffen zum Mittagessen. Das war insofern auch ganz praktisch als dass man im Living Room bei Verzehr kostenlos ins Internet nutzen darf. So seid Ihr also auch an die Berichte der letzten beiden Tage gekommen. Nach dem Mittagessen hab ich also noch ne Stunde dort verbracht und Reiselogbücher verschickt und danach bin ich wieder zurück nach Hause, hab mir die Kamera unter den Arm geklemmt, oder in diesem Fall vielmehr die Olympus an den Gürtel geschnallt und mich von nem Tucktuck bzw. ner Moped-Rikscha zum Wat Phnom fahren lassen. Das ist der einzige Hügel hier in Phnom Penh und er erhebt sich 25m über den Rest der Stadt. Oben befindet sich eine bei den Phnom Penhern sehr beliebte Pagode, allerdings lässt sich über ihren künstlerischen Wert trefflich streiten. Ist halt eher ein Gebrauchs- als ein Vorzeigetempel. Trotzdem war’s interessant, hier mal hinzufahren, sich alles anzusehen und ein Foto des Tages zu schießen. Ich weiß aber auch jetzt schon, dass ich diesen Besuchspunkt bei meinem nächsten Besuch hier nicht wiederholen werde *lach...
Das Foto des Tages wurde aus der Hüfte mit meiner kleinen Digitalkamera geschossen. Kein untypische Szene am Wat Phnom, was ich da so gesehen habe. Kleine Kinder ganz ohne Klamotten sind nicht selten – das spart Windelnwechseln und die Temperaturen machen die Erwachsenen schon ein bisschen neidisch ob so viel kindlicher Unschuld. Die drei Mönche hatten jedenfalls ihren Spaß – und knipsten selber eifrig mit ihren Handykameras. Kambodschaner ohne Handy sind sowieso undenkbar. Das Handy ist hier noch wichtiger als ein fahrbarer Untersatz.
Um sechs sind Georg und ich dann zu Monument Books, einem der besten Buchläden Phnom Penhs gegangen, wo wir auch Madelene getroffen haben, die direkt von der Arbeit kam. Ich habe in ein Buch über die Geschichte Kambodschas und ein Khmer-Kochbuch investiert. Und zwar eines, dass man auch in Europa brauchen kann, denn die Rezepte für frittierte Vogelspinnen und gekochte Wasserkäfer fehlen zwar, aber dafür gibt es ne Reihe von Khmer-Gerichten, die ich hier auch schon zu essen bekommen habe. Das eine oder andere werde ich bestimmt mal ausprobieren, wenn ich wieder zu Hause bin – vielleicht traut sich ja auch mal Besuch dazu ;-)
Der Besuch in einem Khmer-Restaurant heute Abend wurde übrigens kurzfristig auf morgen verschoben und statt dessen waren wir libanesisch essen. Auch sehr lecker - wenn auch etwas surreal, unter den Fotos vom phönizischen Hafen in Byblos und den verschneiten Zedern des Libanon zu sitzen und zu wissen, dass wir in Kambodscha sind.
Morgen bin ich zuerst um zwölf wieder mit Georg zum Essen verabredet. Und danach werde ich mich mit den unschönen Seiten der neueren kambodschanischen Geschichte beschäftigen und in Tuol Sleng das berüchtigte politische Sicherheitsgefängnis S-21 der Roten Khmer besuchen. Da wird es morgen Abend bestimmt auch einiges zu erzählen geben – im Logbucheintrag „Die Roten Khmer – Teil 1“. Teil 2 folgt dann am Donnerstag, für den ich einen Besuch der Killing Fields geplant habe. Es bleibt also spannend.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

Inhaltsverzeichnis nächster Tag