30. Juli 2008

Hier auf der Ilha Grande ticken die Uhren echt anders. Alles scheint entschleunigt. Wir haben Urlaub :-) ...den wir uns meiner Meinung nach auch echt verdient haben. Heute konnte ich ganz luxuriös bis halb acht schlafen, denn erst ab acht gibt es hier in unserer Pousada Frühstück. Um halb zehn sind wir dann an Bord eines der hier üblichen Ausflugsboote gegangen und sind ein bisschen um die Insel gefahren. Ne gute Dreiviertelstunde hat die Fahrt gedauert und der Atlantik war hier zwischen den ganzen großen und kleinen Inseln vor der Küste sehr zahm. Nach der Anlandung sind wir etwas über die Insel gewandert, bis zum Strand, und da konnte man dann schwimmen gehen. Wenn man wollte. Ich tu ja so was nicht, aber es war auch einfach super schön nur da zu sitzen, und auf das türkisblaue Wasser zwischen den grünen Bergen der Ilha Grande zu kucken. Danach ging’s wieder zurück zum Schiff und Richtung Heimat. Trotz der Wanderung ein richtig fauler Tag und ich hatte eigentlich schon geplant, Euch den Strand und das blaue Wasser als Bild des Tages zu bieten, aber dann kam mal wieder alles anders. Plötzlich tummelte sich ein Rudel Delphine rund um’s Boot. Minutenlang fischten die in unmittelbarer Nähe und schwammen so dicht an unser Boot ran, das man sie mit ausgestrecktem Arm im Wasser hätte greifen können. Ich hab zwar schon mehrfach Kontakt mit Delphinen gehabt, aber heute das war mit Abstand der nächste und so ist das Bild des Tages am Ende keine echte Überraschung.
Es gibt hier zwar wohl recht oft Delphine zu sehen, aber so wie heute erlebt man sie nur selten. Reginaldo sagt, dass seine letzte so nahe Begegnung mit Delphinen rund sieben Jahre her ist. Ich weiß übrigens noch nicht genau, welche Delphinart uns hier beglückt hat. Ich favorisiere zur Zeit Kurznasen-Spinnerdelphin oder Gemeiner Delphin, aber wenn ich wieder zu Hause bin werde ich mal die Bibliothek konsultieren und auch im Internet genauer nachforschen. Das ist mir hier nämlich im Moment zu lästig. Jedenfalls denke ich, dass ich mit meinem Bestimmungsversuch ganz gut liegen könnte. Nach diesem Highlight war’s nicht mehr so wichtig, dass ich von den braunen Tölpeln, die hier rumfliegen und nach Fischen tauchen kein gutes Bild mehr gekriegt habe.
Morgen früh um halb zehn geht’s wieder auf die Fähre, zurück zum Festland. Dieses Mal fahren wir aber nach Angra dos Reis und werden dort vom Bus abgeholt. Das sind zwar noch mal 50km mehr zu fahren auf dem Rückweg, aber die Küstenstraße soll ja eine der reizvollsten Südamerikas sein. Morgen am Nachmittag sollen wir dann an der endgültig letzten Station der Tour ankommen – Rio de Janeiro. Ein bisschen Sightseeing kriegen wir wohl morgen schon, aber die große Besichtigung von Rio ist für Freitag angesetzt. Und ich glaube mit Reginaldo haben wir den besten Guide, den man sich wünschen kann. Der ist nämlich ein waschechter Carioca (so nennen sich die Leute, die aus Rio stammen).
Ich werde weiter berichten.

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