19. Juli 2008

Die letzte Nacht auf dem Amazonas ist angebrochen. Alle liegen in ihren Kojen bzw. Hängematten. Die Crew schläft nämlich auf dem ganzen Schiff verteilt zwischen das Gebälk gehängt.
Der Tag war wieder superschön und hochinteressant. Morgens haben wir mal wieder eine Pirschfahrt im Beiboot unternommen. Die Vogelwelt war sogar recht reichhaltig, obwohl das Gebiet des Rio Negro sich mit dem Solimoes nicht vergleichen kann. Wir haben aber trotzdem heute morgen allerhand zu sehen gekriegt und ich glaube, dass die Fotoausbeute nicht schlecht war.
Nach dem Frühstück hat die „Amazon Clipper“ in Novo Airão angelegt. Wir wurden mit dem Beiboot an Land gefahrne und dann gab es einen Spaziergang durch die Stadt. Novo Airão ist ein kleiner Ort, hier in der Mitte von Nirgendwo am Amazonas. Sozusagen ein Mittelzentrum ;-) Es gibt eine Kirche, Polizeistation, Krankenhaus, Schulen, Kneipen, ein Elektrizitätswerk, um das alles mit Strom zu versorgen. Nach einem gemütlichen Stadtrundgang brach Reginaldo mit dem größten Teil der Gruppe per Motorrad-Taxi zu einer nahegelegenen Schlangenfarm auf, Da hatte ich aber wenig Lust drauf, weder auf die Schlangenfarm, noch auf das Mopedfahren – und so bin ich mit Marga und Ute, die auch nicht zur Schlangenfarm wollten, zu unserem Schiff, das inzwischen im Hafen lag.
Auf dem Pier daneben liegt ein kleines Restaurant und von dem Pier aus hat man die Gelegenheit, Flussdelphine zu beobachten und zu füttern, denn die kommen hier direkt ans Ufer. Vor ein paar Jahren haben die beiden Besitzerinnen Kontakt zu den Delphinen aufgenommen und damals war Novo Airão der einzige Ort im gesamten Amazonasgebiet, wo man Flussdelphinen so nahe kommen konnte. Mittlerweile geht das auch noch an anderen Orten. Tja – jetzt war gestern schon ein Flussdelphin das Foto des Tages, deshalb empfehle ich demnächst einen Besuch auf meinen Safariseiten, um die Ausbeute des Shootings am Pier von Novo Airão zu begutachten.
Die Stadt ist übrigens sehr lebendig und strahlt schon ein bisschen „Frontier“-Flair aus. Boote kommen und gehen und am Hafen ist richtig was los. Vom Oberdeck unseres Schiffes aus ließ sich das Treiben am Hafen auch sehr gut beobachten und darüber hinaus schmerzlos für die Beteiligten fotografieren.
Am Nachmittag sind wir dann Richtung Manaus aufgebrochen und damit schon deutlich auf dem Heimweg. Unterwegs gab es aber noch einmal reichlich Gelegenheit, im Archipélago de Anavilhanas Vögel zu beobachten. Ich bin inzwischen bei gut 60 Arten – und das nach einer Woche. Zum Abschluss der Tour gab es heute Abend dann das Captain’s Dinner, das Reginaldo mit Wilmas fachfraulicher Unterstützung gekocht hatte. Sehr lecker. Sogar Kerzen fanden sich auf den Gerichten.
Morgen gibt es noch mal eine Safari im Beiboot und dann heißt es Kofferpacken. Um halb elf ist Ausschiffen und nach dem Mittagessen geht’s zum Flughafen. Morgen Abend sind wir in Brasilia, wenn alles gut geht und dann werde ich erst mal eine Wonnedusche mit warmem Wasser veranstalten.
Das Foto des Tages zeigt einen winzigen Ausschnitt der Uferbewaldung hier am Rio Negro, samt Spiegelbild im absolut stillen Wasser.

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