17. Juli 2008

Oh Mann - was für ein Tag. Ich bin mit vier Wespenstichen von unserer ersten Dschungelwanderung zurückgekommen. Ganz schöne Scheiße, kann ich Euch sagen. Tut höllisch weh. Ich hab den ganzen Nachmittag dran rum laboriert und jetzt endlich um viertel nach zehn ist nicht mehr wirklich was zu spüren.
Der Tag begann mit einer Bootssafari auf dem Rio Cuieiros. Der gehört zum Flusssystem de Rio Negro und der ist auf Grund der gelösten Huminsäuren ein sehr saures Gewässer. Sieht farblich echt wie ein schottischer Bergbach aus. Der Nachteil ist, dass sich das Fisch- und folglich auch das Vogelleben in argen Grenzen hält. Es gibt zwar schon was zu sehen, aber kein Vergleich mit vorgestern.
Nach dem Frühstück sind wir zur ersten Dschungelwanderung aufgebrochen. Abgesehen von meiner Begegnung mit dem Wespenschwarm war sie eher unspektakulär. Ich sag mal: „Hast Du einen tropischen Regenwald gesehen, dann hast Du alle gesehen.“ Nach dem was ich in Costa Rica schon erlebt hatte, war das hier keine Steigerung. Ich bin halt auch nicht so der Pflanzenfreak und die Tiere, die man sieht, haben fast alle mindestens sechs Beine und wollen einem in der einen oder anderen Form ans Leder. DEET hilft. Leider nicht gegen Wespen.
Nach den Erfahrungen der Vormittags hatte ich wenig Lust auf die Nachmittagswanderung. Glücklicherweise verlief diese dann aber kerbtierattackenfrei. Wie erwähnt - ich steh halt weniger auf Orchideen und Anverwandte.
Heute Abend gab es dann statt dem gewohnten Abendessen eine Grillparty, mitten hier im Amazonas-Urwald. Unglaublich – ich hab hier so viel Spaß, das kann man kaum in Worte fassen. Und die Leute sind echt super nett. Darüber hinaus ist das Essen hier so was von lecker. Ich fürchte, dass meine Bemühungen während der Ferien um mein Profil nicht von Erfolg gekrönt sein werden. Übrigens, auch in Brasilien ist Grillen Männersache. Normalerweise ist Wilma für die Schiffsküche zuständig und sie macht das exzellent. Aber als heute Abend der Grill angefeuert wurde, da übernahmen Jaime (unser Kapitän), Caica (unser „Obersteuermann“ – der außerdem auch eins A mit der Machete umgehen kann und Augen hat wie ein Luchs) und Hernandes (unser Barkeeper - die Caipirinhas sind fast zu gut) – jedenfalls zum Grillen übernahmen die drei Jungs das Kommando. Es war sehr lecker und super lustig.
Tja – wie Ihr seht, für heute ist nicht so wirklich viel zu erzähle, abgesehen von den Wespenstichen. Die Bier und die Caipis vom Grillabend kreisen in meinem Kopf. Zeit für die Heia.
Oh – und ich habe mich für heute für den Vollmond als Bild des Tages entschieden :-)

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