14. August 2011


Okay, hier also noch die Kurzzusammenfassung von gestern abend: Wir sind mit Freunden von Leticia gemütlich Essen gewesen. Gegen halb zwölf waren Leticia und ich wieder in der Forrest Avenue und haben dann noch so bis eins erzählt. Es wird irgendwie immer spät, wenn ich hier zu Besuch bin... *lach... Zum Glück musste ich – im Gegensatz zu Leticia - heute nicht arbeiten.
Leider ist meine Gastgeberin für die gesamte Zeit meines Aufenthaltes arbeitsmäßig eingebunden, so dass unsere gemeinsamen Aktivitäten sich auf die Spätnachmittage und Abende beschränken. Tagsüber gebe ich in der Zwischenzeit hier den Touristen.
Heute morgen habe ich erst mal aber so lange geschlafen wie's ging. Bei Männern in meinem Alter ist das ja nicht mehr so irre lang. Ich habe dann noch ein bisschen hier rumgegammelt und bin danach zur Oak Court Mall gefahren. Richtig viel Shopping gab's aber nicht. Ist auch nur ne kleine Mall.
Am Nachmittag bin ich zum Flughafen gefahren und habe ein bisschen das Gelände erkundet um in den nächsten beiden Tagen hier noch was zu Spotten. Sieht leider nicht gut aus, was das angeht, dabei ist Memphis einer meiner absoluten Lieblingsflughäfen und Knotenpunkt für zwei von mir sehr favorisierte Fluggesellschaften, Delta Air Lines und Federal Express. Ich werde es trotzdem in den nächsten Tagen noch mal mit Fliegerkucken probieren.
Um kurz nach vier bin ich dann wieder in die Stadt, nach Memphis Downtown, um dort ein bisschen auf meinen eigenen Spuren zu wandeln. Ich habe nämlich eine Böötchenstour auf dem großen Bach gemacht, etwas was ich bei meinem zweiten Besuch in Memphis 1995 mit meiner Mutter auch gemacht habe und ich denke nach 16 Jahren kann man so ne Aktion ruhig einmal wiederholen. Insgesamt war das nach Pittsburgh und Baltimore die dritte Bootsfahrt auf dieser Reise, die Überquerung der Chesapeake Bay mal nicht mitgerechnet. Dass ich ein Fan von solchen Unternehmungen bin ist also kein wirkliches Geheimnis. Und so habe ich mich dann in der schönsten Nachmittagssonne anderthalb Stunden hier über den Fluss schippern lassen, in nem gefakten Schaufelraddampfer natürlich, wie sich das gehört für nen Touristen. Es ist auch die einzige Möglichkeit, hier in Memphis, ne Mississippi-Flusstour zu unternehmen, andere Ausflugsboote gibt es nicht. Der Moderator, der die Geschichte des Flusses und von Memphis erzählt und die Sehenswürdigkeiten erklärt hat war Klasse. Der wusste echt alles und ich habe mir leider vieles in der kurzen Zeit nicht merken können. Hier aber trotzdem ein bisschen Bildung zum Thema Mississippi. Der Fluss ist hier in Memphis in der Fahrrinne für die Schiffe bei durchschnittlichem Wasserstand zwischen 15 und 21 Meter tief und fließt um diese Jahreszeit mit ca. 8 Meilen pro Stunde Richtung Golf von Mexiko. Im Herbst ist es natürlich deutlich weniger und im Frühjahr, wenn hier Hochwassersaison ist natürlich mehr. Pro Gallone (das entspricht rund 3,78l) Wasser enthält der Fluss einen Esslöffel Sediment, ganz schön viel, wenn Ihr mich fragt, und entsprechend braun sieht er auch aus. Memphis selber liegt auf einem Steilufer ungefähr 30m über dem durchschnittlichen Pegelstand und damit besteht hier auch keine Überschwemmungsgefahr. Das, was man im Mai zum Mississippi-Hochwasser im Fernsehen gesehen hat war auf Memphis bezogen purer Medienhype. Wenn Memphis unter Wasser stehen würde, dann würde das Wasser auf der gegenüberliegenden Flussseite ungefähr hundert Meilen weit ins Land bis fast nach Little Rock reichen.
Auch über die Stadt habe ich einiges erfahren, zum Beispiel, dass FedEx mit 55.000 Beschäftigten der mit Abstand größte Arbeitgeber hier ist, und natürlich, welch wichtige Rolle Memphis in der Musikkultur spielt, zum Beispiel als Wiege von Blues und Rock 'n' Roll.
Als Bild des Tages bekommt Ihr heute selbstverständlich etwas von meiner Mississippi-Rundfahrt, die gesamte Stadtansicht von Memphis, mit Pyramide und der Hernando-de-Soto-Bridge, auf der der I-40 in Richtung Little Rock über den Fluss führt.
Heute abend sind Leticia und ich dann noch einer weiteren Tradition gefolgt und waren Rippchen essen. Memphis Dry Rub Ribs sind DIE örtliche Spezialität und sollten bei keinem Memphis-Besuch ausgelassen werden.
Morgen werde ich den Tag auch wieder sehr gemächlich angehen lassen und mich noch ein bisschen meinen Shopping-Bemühungen hingeben. Das Programm für den Abend sieht dann einen Besuch im Baseball-Stadion vor. Die Tickets habe ich grade bestellt.



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