10. August 2011


Nachdem ich mich beim Bild des Tages gestern ja deutlich abseits des Mainstream bewegt habe bekommt Ihr heute Klischee pur. Es lag halt auf dem Weg und der Blick auf DC ist einfach schön vom U.S. Marine Corps Memorial.
Zu Beginn des Tages ging's aber erst mal im Auto auf die andere Seite der Stadt, denn ich wollte zum Steven Udvar-Hazy Center des National Air&Space Museums. Das liegt in der Nähe vom Washington-Dulles International Airport und man erreicht es am besten auf dem Interstate, über den Beltway genannten Autobahnring um Washington.
Ursprünglich waren die Ausstellungsstücke in der Hauptstelle des National Air&Space Museum auf der Südseite der Mall zwischen Washington Monument und Kapitol untergebracht, aber Dank einer äußerst großzügigen Spende von Steven Udvar-Hazy, dem Chef von ILFC (was die größte Flugzeugleasingfirma der Welt ist), konnte man hier in der Nähe des internationalen Flughafens von DC eine passendere Umgebung für die schönen Flieger schaffen, vor allem für diejenigen in Übergröße. Unter anderem gibt es hier eine Concorde zu sehen und die „Enterprise“, den Prototyp des Space Shuttles, der aber nie ins All geflogen ist sondern nur zur Erprobung des Flugverhaltens im Landeanflug diente. Am besten hat mir allerdings die Boeing 367-80, kurz „Dash 80“ genannt, gefallen. Dieser Flieger war Prototyp und Demonstrationsobjekt für die KC-135 und ihrer zivile Version, die Boeing 707. Er ist also sozusagen der Urahn aller amerikanischen Düsenverkehrsflugzeuge. Da hatte ich schon beinahe mein Foto des Tages gefunden. Darüber hinaus gab es auch noch etliche andere schicke Flieger, sowohl zivile als auch militärische. Und im Gegensatz zu vielen anderen Luftfahrtmuseen, die ich schon gesehen habe, stehen die Maschinen im  Udvar-Hazy Center des National Air&Space Museums nicht so dicht gedrängt, dass man sie nicht fotografieren könnte. Da sollte also das eine oder andere Objekt für meine Webseite dabei sein.
Nach dem National Air&Space Museum ging's dann in die Stadt, zum Südufer des Potomac. Heute Nachmittag sollte gespottet werden, am nationalen Flughafen von Washington, DC, der nur wenige Minuten vom Weißen Haus entfernt am virginia-seitigen Ufer des Flusses liegt. Und da ich schon mal in der Gegend war wollte ich die Sehenswürdigkeiten, die am Weg lagen, gleich mitnehmen. Zuerst war da das U.S Marine Corps Memorial, besser bekannt als Iwo Jima-Memorial, denn es zeigt in Bronze eine der berühmtesten Foto-Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg. Mehrere Marines richten nach der erfolgreichen Landung auf der japanischen Insel Iwo Jima die amerikanische Flagge am Strand auf. Das Denkmal liegt zwar nicht mehr im Bereich der anderen Monumente auf der Mall, aber befindet sich fast genau in der Verlängerung der Achse, die vom Kapitol über das Washington Monument zum Lincoln Memorial führt. Hier, auf der anderen Seite des Flusses, ist man nur theoretisch in Washington. Verwaltungsmäßig gehört das nämlich alles zur Stadt Arlington, Virginia, und nicht mehr zum District of Columbia.
Vom Iwo Jima-Memorial ging es dann weiter nach Arlington, zum National-Friedhof. Dort habe ich den Kennedys einen Besuch abgestattet. Mittlerweile liegt ja auch Ted Kennedy hier, genauso wie Bobby unter einer einfachen, kleinen, weißen Marmorplatte und nem weißen Holzkreuz. Beide Gräber befinden sich in direkter Nähe zum Grab von John F. Kennedy und Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis und man hat von dort einen sehr schönen Blick auf den Fluss und das Lincoln Memorial. Auf dem Grab von John F. brennt außer dem eine ewige Flamme und unterhalb des Grabs gibt es eine Terrasse und in die Mauer sind Zitate von ihm eingemeißelt. Ein Ort, der mich berührt hat. Mehr als es jedes Memorial auf der Mall, dass man JFK bauen könnte, je tun würde.
Ich bin dann noch ein bisschen über den Friedhof spaziert und habe die Aussicht auf die Stadt und den Fluss genossen. An manchen Stellen kann man auf einen Blick Lincoln Memorial, Washington Monument, Kapitol und Jefferson Memorial sehen. Sehr schick.
Zum Ausklang des Tages gab's dann noch zwei Stunden am Flughafen. Sehr schön... auch wenn leider der Wind von Norden kam und die Flugzeuge deshalb nicht den spektakulären kurvigen Anflug über den Potomac nehmen mussten.
Morgen geht’s noch mal in die Stadt – ins Kapitol, hoffentlich auf's Washington Monument und in das eine oder andere Museum. Da steht zum Beispiel das National Museum of the American Indian ganz oben auf der Liste. Ich werde berichten, was aus meinen Plänen geworden ist.



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