26. März 2018

Der heutige Tag stand im Zeichen der Flügel... der gefiederten und der aus Metall.
Nach dem Frühstück hier im Hotel bin ich aufgebrochen, um Vögel zu beobachten, besonders Flamingos. Die Salinen von Curaçao sind nämlich ein bevorzugter Aufenthaltsort dieser Vögel. Im Vorfeld der Tour habe ich natürlich in die entsprechende Fachliteratur investiert und bin mit insgesamt sogar zwei Vogelbestimmungsbüchern für die ABC-Inseln unterwegs. Im Gegensatz zu den meisten Vogelbestimmungsbüchern zu Hause in meinem Regal enthalten beide Büchern, die ich hier dabei habe, nicht nur Informationen über das Federvieh an sich, sondern auch darüber, wo man es findet. Ich musste also nicht die 444km² absuchen um die Flamingos zu finden... wobei die Flamingos sogar in meinem „Reise Know-How“-Reiseführer erwähnt sind. Die sind halt hier auf den ABC-Inseln schon was besonderes.
Ich wusste also, wo ich hin musste und bin zuerst zur Salina St. Michiel gefahren. Unterwegs habe ich in einem der heute wieder geöffneten Supermärkte die Verpflegung für den Tag und ne Flasche argentinischen Rotwein für heute abend eingekauft.
Die Flamingos waren schnell gefunden. Der Salzsee, in dem sie ihr Futter suchen, liegt direkt neben der Straße... leider waren die Vögel ziemlich weit weg, so dass sich hier kein Bild des Tages machen ließ. Schade. Aber es gibt noch an anderen Stellen auf  Curaçao Flamingos und ich habe vor, diese in den nächsten beiden Tagen ebenfalls aufzusuchen. Vielleicht gibt es ja dann doch noch zumindest für die Webseite ein paar brauchbare Flamingo-Bilder. In der Nähe von St.Michiel gibt es außerdem noch ein paar Birdwatching Trails zu einem kleinen Wasserreservoir, aber die habe ich mir gespart... weil es echt heiß war, weil ein frischer Wind wehte (Wind ist immer schlecht, wenn man Vögel beobachten will), und weil ich ein bisschen faul war heute.
Nächster Stopp für die Vogelsafari war die Kläranlage in Klein Hofje. Sollte man nicht glauben, aber auf den Sickerteichen tobt das Vogelleben. In zwanzig Minuten habe ich dort vom Zaun aus neun Arten für Curaçao abhaken können, davon mindestens eine, die auf meiner Lebensliste neu ist (die anderen Kandidaten muss ich zu Hause nachkucken).
Danach ging es weiter in den Ortsteil Muizenberg, der zum Großraum Willemstad gehört. Hier sollte es ein weiteres Wasserreservoir geben, das in einem meiner Bücher beschrieben war, inklusive Anfahrt, versteht sich. Ich bin allerdings auf dem Weg dorthin an einer Stelle falsch abgebogen. Als ich meinen Irrtum bemerkte und zum wenden rechts ran fuhr, sah ich etwas oranges durch den Busch huschen, der an dieser Stelle wuchs. Ich bin dann ausgestiegen – die Stelle lag in einem Wohngebiet - und habe die nächste gute Viertelstunde mit dem Fotografieren von Vögeln verbracht, die hier durch die Büsche in den Vorgärten turnten. Allen voran der Bananaquit, der auf dem heutigen Bild des Tages zu sehen ist, und von dem sich etliche Artgenossen dort tummelten und zwischen den Blüten der Büsche nach Nektar und Insekten suchten. Auch Kolibris habe ich beobachtet, aber leider hat es für gute Fotos nicht gereicht. Am Reservoir in Muizenberg war dagegen nichts zu sehen, denn der See war trocken (was mich nachträglich darin bestätigt hat, dass es ne gute Entscheidung war, in St. Michiel nicht auf den Trails unterwegs zu sein, denn dort wäre auch kein Wasser gewesen).
An dieser Stelle sollte ich vielleicht mal ein bisschen über die Landschaft hier sagen.  Curaçao ist eher trocken (auch wenn es heute morgen geregnet hat). Die Landschaft erinnert ein bisschen an Gegenden in Südafrika oder auf Sizilien. Savanne, Akaziengestrüpp, große Kakteen, Inselberge... von Südseeparadiesen unter Palmen ist man hier oft weit entfernt. Und nach dem Tourismus ist die größte Einnahmequelle der Insel die Ölraffinerie. Da werde ich bei Gelegenheit noch was zu erzählen müssen.
Den Nachmittag habe ich am Flughafen auf dem Aussichtspunkt verbracht. So richtig viel Verkehr ist hier in Curacao nicht, aber das was man sieht ist schon recht exotisch. Außerdem hatte ich so Zeit für mein spätes Mittagspicknick. Und auch den ein oder anderen Vogel habe ich noch gesehen.
Morgen geht es in den Norden von Curaçao, in den Christoffel-Nationalpark. Ich denke, ich werde genug zu erzählen haben.

Inhaltsverzeichnis nächster Tag

 
Inhaltsverzeichnis nächster Tag