20. Juli 2017

Heute ist Halbzeit... die Zeit fliegt nur so dahin...
Nachdem gestern der Tag im Zeichen des Regens stand, hatten wir heute ziemliches Glück mit dem Wetter. Es hat immer dann geregnet, wenn wir sowieso im Auto saßen, oder wenn wir problemlos ein paar Minuten warten konnten, bevor es mit dem Programm weiterging.
Gestern waren wir ja recht früh gestartet und deshalb hab ich heute morgen das Frühstück erst für halb neun angesetzt. Danach haben wir den Passat beladen und sind von Castlebar in Richtung Norden aufgebrochen. Vor dem ersten Programmpunkt musste etwas Strecke gemacht werden, aber gegen elf waren wir dann in Carrowmore, in der Nähe von Sligo. Hier wurde ab 3700 v. Chr. eine Anlage, eigentlich könnte man sagen „Friedhof“, aus sogenannten 'Passage Tombs' errichtet. Der deutsche Ausdruck Ganggräber ist nicht ganz akkurat, weil man mit 'Ganggräbern' eigentlich eine andere Bauform von Megalithgräbern bezeichnet.
Irland ist ein Zentrum jungsteinzeitlicher Megalithkultur und Carrowmore ist einer von vier größeren Gräberkomplexen auf der Insel. Die Dolmengräber sind über Wiesen und Weiden verstreut und es gibt ein kleines Museum, das die Bauweise und die Örtlichkeiten erklärt. Die Regenschauer, die kurz nach unserer Ankunft über das Gelände hinwegzog, konnten wir im Museum locker aussitzen und dann sind wir zwischen den Dolmengräbern spazieren gegangen und haben uns alles angekuckt. Es gibt zum Beispiel auch einen teilweise rekonstruierten Grabhügel, an dem man schön erkennen kann, wie die Konstruktionen vor 5000 Jahren ausgesehen haben müssen. Leider wurden seit dem die Grabhügel als Steinbrüche missbraucht, so dass in der Regel nur noch der äußere Ring aus Findlingen und die innere Grabkammer als freistehende Dolmenkonstruktion übrig geblieben sind. Es war auf jeden Fall sehr spannend und wie diejenigen von Euch, die schon ein paar meiner Reiselogbücher verfolgt haben, wissen, kann man mir mit jungsteinzeitlichen Sehenswürdigkeiten immer ein Freude machen. Das Foto des Tages wäre zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall schon gesichert gewesen, aber es sollten noch ein paar Höhepunkte kommen.
Von Carrowmore sind wir nach Sligo in die Stadt gefahren, was nur ein paar Minuten Weg sind. Dort haben wir dann ziemlich gesucht und unfreiwillige Stadtrundfahrt gemacht, bis wir die Sligo Abbey gefunden hatten... und dann ob des einsetzenden Regens doch nicht besichtigt haben. Sligo ist jetzt auch nicht so der Bringer als Stadt. Was wir auch nicht gefunden haben, das war Supermarkt. Trotz intensiver Suche sind wir nachher bei nem Spar, der zu einer Tankstelle gehörte, gelandet und haben die Vorräte für das Mittagspicknick aufgefüllt. Und dann ging es weiter nach Norden. Unser Mittagspicknick wurde zwar durch einen weiteren Regenschauer abgekürzt, aber für den Rest des Tages hatten wir Glück mit dem Wetter.
Unser heutiges Etappenziel war Donegal, aber das haben wir erst mal links liegen lassen und sind noch ein bisschen weiter gefahren. Dabei sind wir unter anderem über den Glengesh Pass gekommen, der südwestlich von Ardara auf eine Hochebene führt. Die Landschaft hier ist nicht das, was ich bisher als typisch irisch empfunden hätte. Alles ist karg, weitgehend baumlos und einsam, mit nur ein paar vereinzelten Häusern und kleinen Weilern. Es wirkt eher skandinavisch oder schottisch.
Am späten Nachmittag stand dann noch ein letzter Höhepunkt an. Wir sind zu den Klippen von Slieve League gefahren, die mit rund 600m Höhe zu den höchsten Meeresklippen Europas zählen. Tja, Ihr seht es ja selbst im Bild des Tages: Das Panorama da oben ist der Hammer. Und wir hatten auch noch richtiges Glück mit dem Wetter. Wir haben uns dann auch schön viel Zeit an dem Aussichtspunkt gelassen, fotografiert und die Aussicht genossen.
Eine knappe Stunde fährt man dann noch von den Slieve League Sea Cliffs zurück nach Donegal... natürlich auf dem Wild Atlantic Way. Heute abend gab es zum Abschluss eines tollen Tages noch ein gemütliches Abendessen in der Bar unseres Hotels, inklusive Guiness und Smithwick's.
Auch morgen starten wir gemächlich in den Tag. Frühstück ist wieder um halb neun. Morgen wird es aber auch spannend, denn es geht nach Nordirland hinein. Auf dem Programm steht zwar wieder hauptsächlich Landschaft, aber morgen abend sind wir dann in Belfast.

 

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