Mit der Großen Skua verbindet mich eine ganz besondere Beziehung. Raubmöwen haben mich schon immer interessiert und ich wusste auch schon einiges über sie, aber so richtig nahe gekommen war ich dieser Gruppe von Vögeln noch nicht... bis zu meinem Besuch auf den Orkney- und Shetlandinseln im Sommer 2015. Auf beiden Inselgruppen habe ich ausführlich Skuas nicht nur sehen sondern auch im Verhalten beobachten können und hatte eine sehr denkwürdige Begegnung, die man im ersten Bild in der untersten Reihe hier erahnen kann. Skuas sind bekannt dafür, dass sie ihr Revier energisch verteidigen, aber das was mir im Vogelschutzgebiet Hermaness auf Unst, der nördlichsten der Shetlandinseln, geboten wurde, war echt eindrucksvoll. "Kompromisslos" war das Wort, das ich im dazugehörigen Reiselogbucheintrag verwendet habe.
Einige andere der Bilder hier - um genau zu sein Bild 2 bis 4 in der untersten Reihe - zeigen darüber hinaus auch andere typische Verhaltensweisen der Großen Raubmöwe: das Imponierverhalten gegenüber Artgenossen im Flug und am Boden, sowie das gemeinschaftliche Baden in Süßwasserseen. Vor allen Dingen sind Skuas aber auch sehr beeindruckende, stattliche Vögel (ungefähr so groß wie ein Mäusebussard). Für die Jungen anderer Vögel sind Skuas der sichere Tod und selbst für die Erwachsenen eine ernste Gefahr. Bei meinem Besuch in Papa Westray bezeichnete die Ornithologin der Royal Society for the Protection of Birds die Skuas als "thugs", 'Schlägertypen'. Da ist schon was dran. Faszinierend finde ich sie trotzdem.