7. Oktober 2014

Heute war's anstrengend. Nicht so sehr das Programm als vielmehr die Fahrerei. Auch wenn die Straßen anständig sind haben die Spanier doch in einem Bereich dringend Nachhilfe nötig: im Beschildern. Unklare Beschilderung hat uns heute ungefähr ne Stunde Zeit gekostet, die wir eigentlich gut für was anderes hätten brauchen können. Andererseits... alles ist planmäßig gelaufen und insofern bin ich am Ende des Tages doch ganz zufrieden.
Der Tag begann heute morgen mit einem gemütlichen Frühstück in unserem Hotel, das mitten in der Altstadt von Cadiz liegt. Danach habe ich das Auto aus der Parkgarage geholt, wir haben ausgecheckt, das Gepäck verladen und wollten dann zur Spitze der Halbinsel, um noch etwas in Cadiz am Meer spazieren zu gehen. Aufgrund einiger Baustellen haben wir das Auto aber etwas vor meinem eigentlichen Ziel geparkt. Das war mir zu diesem Zeitpunkt nicht so wirklich klar, und für meine Eltern war's auch egal. Die saßen gemütlich am Stadtstrand von Cadiz auf der Bank, während ich zurückmarschiert bin um den Fiat zu holen.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Cadiz gefällt mir – und so hat es sich auch  das heutige Bild des Tages verdient. Heute zeige ich Euch das Castillo San Sebastian an der Spitze der Halbinsel. Die Ebbe hat den Strand recht weit freigelegt, so dass etliche von den Booten auf dem Trockenen sitzen. Glaubt man kaum, dass man hier mitten in der Stadt ist.
Um halb 12 sind wir von Cadiz aufgebrochen und nach Jerez de la Frontera gefahren. Bekanntlich ist Jerez ja bekannt und berühmt für seine Weine, nämlich den Sherry, und obwohl ich es ursprünglich eigentlich gar nicht vorhatte wollte mein Vater dann doch eine Sherry-Fabrik besichtigen. Ich hatte in Ronda schon ein bisschen im Internet gestöbert und uns für 14 Uhr in den Bodegas Gonzalez-Byass – das ist eine der größten und bekanntesten Sherry-Fabriken – für eine Führung in Deutsch angemeldet.
Die Zeit bis dahin haben wir mit einer Besichtigung der Kathedrale von Jerez verbracht. Ne schöne Kirche, und interessanterweise erst seit 1980 wieder Bischofssitz und damit Kathedrale, denn in dem Jahr wurde das 1146 untergegangene Bistum Jerez von Papst Johannes Paul II. wieder neu gegründet. Entsprechend dankbar ist man dort auch dem vorletzten und inzwischen heiligen Papst, und entsprechend findet man von ihm auch mehrere Statuen und Plaketten in und um die Kathedrale.
Um 14 Uhr gab's dann die Führung in den Bodegas Gonzalez-Byass, deren bekannteste Marke der Tio Pepe-Sherry ist. Die zwar etwas kurzgewachsene aber umso resoluter auftretende Spanierin, die die Führung für uns machte, hatte die Gruppe echt fest im Griff und hat darüber hinaus auch sehr schön erzählt. Wir haben die Lagerhäuser gesehen und viel über die Herstellung von Sherry erfahren. Zum Schluss kam auch noch ne Verkostung, bei der ich mich aber vornehm zurückgehalten habe, denn ich musste ja fahren und wir hatten noch gut 170km vor uns. Kurz nach 16 Uhr waren wir endlich auf dem Weg zu unserem heutigen Etappenziel in El Rocío und auf Grund der nicht wirklich eindeutigen Beschilderung hier in Südspanien haben wir – siehe oben -  doch einiges an Zeit verloren. Darüber hinaus ist es von Jerez einfach nicht so einfach nach El Rocío, dem Tor zum Cota Donana-Nationalpark, zu kommen, denn man muss erst bis nach Sevilla um auf das andere Ufer des Rio Guadalquivir zu gelangen.
Abgesehen von einer einzigen Woche im Frühjahr, sieben Wochen nach Ostern, ist El Rocío ein verschlafenes Nest, wo die meisten Häuser leer stehen und die Straßen nicht geteert sind, aus auf den ersten Blick unerklärlichen Gründen. Man hat ein bisschen den Eindruck als müsste jeden Moment John Wayne um die Ecke reiten, und vor allen Häusern, leerstehend oder nicht, findet man Stangen zum Pferde anbinden. In der Pfingstwoche geht hier allerdings echt die Post ab, wenn bis zu eine Million Besucher zum größten religiösen Festival Spaniens hier aufschlagen, viele davon zu Pferd oder mit dem Planwagen. Man kann sich das kaum vorstellen, wenn man hier im Herbst unterwegs ist und alles ist halb tot... Aber ich finde der Ort hat ne tolle Atmosphäre und er eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt für Touren im Nationalpark. Auf unsere ganztägige Safari morgen bin ich schon richtig gespannt. Und weil es schon um viertel vor acht morgen früh losgeht muss ich jetzt auch ins Bett. Es ist nämlich schon halb zwölf.

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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.