5. Oktober 2014

Wahrscheinlich habt Ihr Euch gestern gefragt, wo denn das Reiselogbuch abgeblieben ist. Leider gibt’s hier in Tarifa ein bisschen Schwierigkeiten mit dem Internet, und deshalb erreicht Euch das Logbuch später als gewohnt. Ich hoffe das bleibt eine Ausnahme.
Heute war unser erster ganzer Tag in Andalusien, und wir hatten heute schon ein richtig volles Programm. Nach dem Frühstück im Hotel sind wir zum Stadtspaziergang durch Ronda aufgebrochen. Es war kurz nach zehn als es los ging und sonntagsmorgens um diese Zeit scheint die Stadt noch fest zu schlafen. Herrliches Herbstlicht, menschenleere Gassen, und immer wieder ein Ausblick auf die Berge. Was will man mehr? Das beste war allerdings, dass es außer uns noch keine Touristen gab. Die Busse von der Küste waren noch nicht da und die kleine Stadt folglich auch noch nicht von Touris überschwemmt. Sehr stimmungsvoll also. Vor acht Jahren hatte ich in Ronda nur einen kurzen Zwischenstopp zur Mittagszeit gemacht, mir die Stierkampfarena angesehen und auf dem Plaza del Socorro in der neuen Altstadt zu Mittag gegessen. Heute morgen haben wir uns auf die alte Altstadt konzentriert und so gab es auch für mich auf unserem Streifzug durch das Gassengewirr einiges neues zu entdecken. Zum Beispiel die Kirche Santa Maria La Mayor, die nach der Zurückeroberung aus der ehemaligen Moschee umgebaut wurde. Ronda ist echt empfehlenswert, aber bitte mit Übernachtung, damit man auch was von der Stadt hat, wenn sie nicht so überlaufen ist. Um zwölf Uhr mussten wir eigentlich aus dem Hotel auschecken, aber um halb zwölf war's schon so voll, dass wir froh waren, die Koffer in den Fiat zu laden und uns auf den Weg machen zu können.
Die Fahrt durch die Berge der Serrania de Ronda und der sich südwestlich anschließenden Bergketten ist sehr eindrucksvoll. Teilweise total karg, mit mehr Felsen als Pflanzen, dann aber auch wieder üppige Täler mit kleinen Bächen, Kork- und Steineichen-Wäldern, Orangen- und Esskastanien-Plantagen. Und oben drüber kreisen die Gänsegeier, manchmal sogar zu Dutzenden.
Menschenleer ist die Gegend aber trotzdem nicht, selbst wenn es teilweise schon recht einsam zugeht. Aber immer wieder sieht man an den Hängen und auf den Bergkuppen weiße Dörfer. Zu fast jedem Dorf gehört eine mehr oder weniger trutzige und mehr oder weniger gut erhaltene Burg. Jedem Dorf sein Castillo, möchte man sagen. Das Mittagspicknick gab es an einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Berge, ein Dorf und ein Castillo.
Auf der Weiterfahrt haben wir dann einem dieser Dörfer einen intensiveren Besuch abgestattet, Jimena de la Frontera, rund 35km nördlich von Algeciras. Eigentlich wollten wir mal kucken, ob wir dort auf nen Kaffee einkehren konnten, aber aus diesem Versuch wurde dann eine Dorfrundfahrt durch engste Straßen. Sehr lustig, und der Fiat hat sich sehr tapfer geschlagen. Ein Café mit Parkplatz in der Nähe haben wir dann aber erst auf dem Weg wieder raus aus dem Ort gefunden.
Nach all dieser Idylle war es schon fast ein Kulturschock, als wir kurz vor Algeciras die Autobahn erreichten. Algeciras ist eine große Hafenstadt, mit allem was dazu gehört, Schnellstraßen, Wohnblocks, Ölraffinerien und Industriegebiete. Am Horizont thront Gibraltar, aber dieses Jahr kriegt der Felsen von mir keinen Besuch.
Um halb fünf heute Nachmittag waren wir in Tarifa, dem südlichsten Punkt des spanischen Festlandes. Von hier sind es nur 14km bis nach Afrika, eine gute halbe Stunde mit der Katamaran-Expressfähre nach Tanger. Die Sicht war heute gut genug, um das Rif-Gebirge auf der anderen Seite der Straße von Gibraltar aufragen zu sehen. Das ist übrigens auch das Bild des Tages – zwei Kontinente in einem Foto.
Wir mussten ein bisschen suchen, bis wir unser Quartier und einen adäquaten Parkplatz gefunden hatten, aber wir sind auch hier gut untergebracht. Nach einem kurzen Päuschen, in dem ich vergeblich versucht habe, mit Hilfe des jungen Mannes von der Rezeption ins Internet zu gehen, sind wir noch ein bisschen hier in Tarifa spazieren gegangen und haben ein bisschen auf der Bank gesessen und nach Afrika rüber gekuckt. Dann gab's noch ein Abendessen im zum Hotel gehörenden Restaurant und ein bisschen andalusischen Rotwein.
Morgen haben wir erst mal keinen Stress. Erst um viertel nach zehn müssen wir am Hafen sein für unsere Whalewatching-Tour, und das sind von unserem Quartier nur ein paar Schritte. Da können wir vorher noch in Ruhe frühstücken und auschecken. Ich bin schon sehr gespannt was meine zweite Wal-Safari dieses Jahr an Ergebnissen bringen wird.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.