30. Juli 2014

Heute war ein ruhiger Tag. Ich hab nicht ganz so lange geschlafen, denn ich wollte heute vormittag ins National Civil Rights Museum. Hier war ich vor 20 Jahren das erste Mal, also ich Januar 1994 an einem langen Wochenende nen Kurztrip von Hattiesburg aus unternommen habe. Das National Civil Richts Museum befindet sich am und in dem Gebäude, das früher das Lorraine Motel war. Hier wurde am 4. April 1968 Dr. Martin Luther King junior ermordet. Einige von Euch haben vielleicht schon mal das Foto gesehen, wo King auf dem Balkon liegt und seine Begleiter in die Richtung zeigen, wo der Schuss herkam. An dieser Stelle hängt heute ein weiß-roter Kranz am Balkon. Den sieht man auch auf dem Bild des Tages. Die beiden Zimmer in denen Martin Luther King und seine Begleiter gewohnt haben sind original so rekonstruiert, wie sie an jenem Tag ausgesehen haben. Über Martin Luther King junior will ich hier nicht viel erzählen. Jeder weiß, welche wichtige Rolle er für die Bürgerrechtsbewegung in den USA gespielt hat. Jeder kennt die „I have a dream“- und „Free at last“-Zitate und nicht zu unrecht wurde ihm in Washington auf der Mall ein Denkmal errichtet, als erstem Afro-Amerikaner und Nicht-Präsidenten. Für weitere Infos empfehle ich Wikipedia.
Das Museum ist absolut super gemacht – ganz frisch überarbeitet und erst dieses Jahr im April neu eröffnet. Leider hatte ich nur anderthalb Stunden Zeit, denn wir waren um halb zwölf mit Leticia zum Lunch verabredet, und ich musste Madison noch zu Hause abholen. Deshalb habe ich mir nur einige Bereiche der Ausstellung genauer angesehen. Aber wenn ich das nächste Mal wieder in Memphis bin, dann muss ich hier noch mal hin.
Um halb zwölf gab's dann Lunch und danach bin ich ein bisschen Shoppen gefahren.
Soweit der erste Teil des heutigen Logbuchs, der um halb sechs heute abend schon fertig war. Nun folgt Teil zwei... um dreiundzwanziguhrzwanzig...
Was soll ich sagen? Besuche bei Leticia neigen dazu, phasenweise surrealistisch zu sein und der heutige Abend war so ne Phase... Wir waren auf nem Konzert. Michael Bublé. Hmmmmmmm...Ich war deutlich mehr beeindruckt als ich erwartet hatte. Der Jung kann echt richtig gut singen, auch wenn es nicht unbedingt die Art von Musik ist, für die ich persönlich Geld ausgeben würde. Aber ich war eingeladen, denn die Kollegin, mit der Leticia eigentlich gehen wollte, konnte nicht (und als sie die Konzertkarten bestellt hat war sie davon ausgegangen, dass ich erst ne Woche später käme... *lach...).
Also... Michael Bublé im FedEx-Forum, Memphis' Antwort auf die Köln-Arena. Vorher gab's noch ein nettes Abendessen im Restaurant vom Westin-Hotel, direkt gegenüber vom FedEx-Forum.
Wir hatten gute Plätze querab von der Bühne und die Show konnte sich sehen lassen. Vor allem, dass die Musik komplett live war... BigBand-mäßig... das hatte ich bei Michael Bublé nicht unbedingt erwartet. In meiner Vorstellung war das eher so ein bisschen schmalzige, zu süßliche Jüngelchen-Musik aus der Retorte. Aber davon war das, was mir heute abend geboten wurde doch weit entfernt. Es war auf jeden Fall ein sehr schöner Abend, und ich bin auf diese Weise mal im FedEx-Forum gewesen, ohne bisher jemals während der Basketball-Saison Memphis besucht zu haben.
Morgen hat Leticia frei. Wir gehen mit Madison einkaufen. Mir fehlt auch noch einiges an Garderobe, was ich brauche bzw. haben möchte.
Morgen nachmittag fliegt Madison zurück nach Atlanta und morgen abend ist dann noch der obligatorische Besuch bei Central Barbecue angesagt, ohne den ich Memphis nicht mehr verlasse.
Ein Tag also noch, und ich bin auf der Heimreise. Tempus fugit...
 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.