21. April 2014

Was für ein Tag. Ich muss sagen, La Palma ist echt klasse. Heute stand das Zentrum der Insel auf dem Programm. Dort liegt der Nationalpark Caldera de Taburiente. Wobei der Name eigentlich nicht stimmt, denn genaugenommen ist das keine Caldera (also der Einsturzkrater nach einem Vulkanausbruch) sondern die geologische Formation ist hauptsächlich durch Erosion entstanden. Das tut der spektakulären Landschaft aber keinen Abbruch.
Nach dem Frühstück ging's heute morgen los, zuerst zum Besucherzentrum des Nationalparks. Von Santa Cruz de la Palma sind das ca. 40 Minuten Fahrt. Vor Ort habe ich mich dann beraten lassen, was ich wohl am besten mache und habe dann noch eines der begehrten Parkplatztickets für den „La Cumbrecita“ genannten Teil der Caldera (ich bleibe mal bei der Bezeichnung) ergattert. Diese Stelle liegt mitten im Rund der Caldera und man hat dort den Ausblick, den Ihr im ersten Bild des Tages sehen könnt. Allerdings nicht nur in so einem kleinen Ausschnitt, sondern auf 270 Grad. Nach dem Whale Watching war das bei dieser Tour der erste richtige Wow-Moment. Anderthalb Stunden bin ich dort oben über die Wanderwege/Trails/Senderos (irgendwie gefällt mir das spanische Wort am besten... *lach...) spaziert und habe die Landschaft auf mich wirken lassen. Es war einfach nur beeindruckend. Der Wald besteht hier aus lichten Pinien-Beständen und nicht so undurchdringlichem Lorbeer-Baumheide-Dickicht wie auf La Gomera oder im Nordosten von Teneriffa. Allerdings sind im Pinien-Wald auch die Vögel spärlicher. Trotzdem gab's heute eine ornithologische Begegnung der besonderen Art. Ein großer schwarzer Schatten kreiste über dem Parkplatz und ließ sich dann fotogen auf dem Umfassungsmäuerchen nieder. Mit einem Kolkraben-Portrait hatte ich für meine Kanaren-Tour nun wahrhaftig nicht gerechnet. Scheu war der Rabe jedenfalls überhaupt nicht.
Um 12 Uhr war meine Parkzeit abgelaufen und ich habe mich wieder auf den Weg gemacht. Wo ich schon mal gut unterwegs war, habe ich beschlossen, auch den weiteren Tag in und um den Nationalpark Caldera de Taburiente zu verbringen. Ich habe ein bisschen die Karte sondiert und bin dann nach Roque de los Muchachos aufgebrochen. Das ist die höchste Erhebung der Insel La Palma, ein 2426m hoher Gipfel im Rand der Caldera.
Die Fahrt da hin war zwar etwas umständlich, aber so konnte ich die Tour noch mit ein bisschen Inselerkundung verbinden. Unter anderem ging es durch Los Llanos, mit rund 21.000 Einwohnern die größte Stadt von La Palma und das Zentrum des Bananenanbaus. Die Straßen sind hier echt ein wildes Auf und Ab. Wenn die Insel platt wäre, dann wäre man schnell überall. So aber fährt man manchmal zwanzig Minuten zu einem Ort, den man in 2km Entfernung Luftlinie sehen kann. Und dazwischen alles Serpentinen. Ich glaube, wenn man alles zusammenrechnet, dann habe ich heute genug Höhenmeter gemacht um umgerechnet einmal auf den Kilimanjaro und wieder runter zu fahren. Zwischendurch ergaben sich dabei auch immer tolle Ansichten von der Insel und vom Atlantik, und wenn ich nicht schon ein Foto des Tages gehabt hätte, dann hätte ich nicht lange suchen müssen.
Aber es kam sogar noch besser. Auf schmaler Straße, mit einer Haarnadelkurve nach der anderen erreichte ich den Gipfel von Roque des los Muchachos. Von hier oben hätte man normalerweise einen tollen Blick in die Caldera gehabt, aber die hatte sich mittlerweile mit Wolken gefüllt. Das tat der Aussicht aber nur wenig Abbruch. Schon wieder ein Wow-Moment. Der gegenüberliegende Rand, 9km entfernt, und auch etliche der Gipfel, die den insgesamt 28km langen Rand der Caldera bilden, waren deutlich zu sehen. Über der Wolkendecke ging der Blick weit raus nach Westen auf den Atlantik, oder nach Osten... natürlich zum Pico del Teide. Ich habe selbstverständlich da oben fotografiert, aber das Panorama kann man nicht adäquat auf die Speicherkarte bannen. Ich habe deshalb drauf verzichtet, hier noch ein drittes Bild des Tages zu nominieren.
Um kurz vor vier bin ich von Roque de los Muchachos wieder aufgebrochen und habe mich meerwärts gestürzt. So kam's einem zumindest bei den steilen Straßen vor. Die Fahrt führte übrigens an etlichen Teleskopen vorbei, denn hier oben liegt das Roque-de-los-Muchachos-Observatorium, unter anderem mit einem der größten Spiegelteleskope der Welt. Aber selbst mit bloßem Auge soll's da oben toll zum Sterne kucken sein - was mich ja grundsätzlich reizen würde, aber auf eine nächtliche Fahrt auf DEN Straßen will ich dann doch lieber verzichten.
Zum Ausklang des Tages habe ich mir im Supermarkt ein Abendessen zusammen gestellt (auf Restaurant hatte ich heute keine Lust) und habe dann noch ein dreiviertel Stündchen am Flughafen gesessen und Flieger aus Alu, aber auch Flieger mit Federn (u.a. Kanarienvögel und Turteltauben) beobachtet.
Morgen werde ich zuerst ein bisschen die Stadt hier ankucken und nach Mittag in den Norden der Insel fahren. Da gibt es dann noch mal eine Chance auf die endemischen Taubenarten, die Lorbeertaube und die Kanarentaube. Apropos „endemisch“. Ich habe mit dem Begriff ja in den letzten Tagen ein wenig um mich geworfen, aber nachdem ich eine Nachfrage bekommen habe, will ich lieber nochmal kurz erklären, was er bedeutet. Als „endemisch“ bezeichnet man eine Tier- oder Pflanzenart, die nur in einem sehr beschränkten Verbreitungsgebiet, etwa auf einer Insel oder in einer bestimmten Region zu finden ist. Wie zum Beispiel die beiden besagten Taubenarten, die es nur auf den westlichen Kanaren gibt. Ich bin gespannt, ob morgen die entsprechenden Markierungen in mein Vogelbestimmungsbuch kommen.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.