24. Juli 2013

Tag drei unserer England-Tour und heute stand er etwas im Zeichen des National Health Service. Der Kapitelshof hat nämlich am Sonntag beim Packen vergessen, die Blutdruckpillen für den Pap mit in den Koffer zu tun. Das sollte heute noch zu einigen Verwicklungen führen.
Es begann aber alles ganz normal in Gloucester mit einem Full English Breakfast – und einem Telefonat mit Schwester Tin, die glücklicherweise ein neuer Rezept für die Pillen in Deutschland besorgen konnte, und mir vorab das Rezept schon mal als Foto per Whatsapp zukommen ließ. Damit habe ich dann in Gloucester erst eine Apotheke aufgesucht und nach dem negativen Bescheid dort mich ins Walk-In-Center des NHS begeben, um zu verhandeln, wie man vielleicht mit Hilfe eines englischen Arztes auch hier an die Pillen kommen könnte. Da konnte man mir allerdings nur einen Termin für den heutigen Nachmittag anbieten und da wollten wir schon weit von Gloucester weg sein. Wir haben also beschlossen, für heute erst mal das Programm fortzusetzen und unterwegs oder spätestens am Etappen-Ziel in Shrewsbury uns wieder um die Medikamente zu bemühen.
Zuerst ging's auf der Landstraße von Gloucester in Richtung walisische Grenze. Dabei haben wir auch ein paar Mal den River Wye, den Grenzfluss zwischen England und Wales, überquert. Unser erstes Ziel war Hereford, eine kleine Kathedralenstadt, direkt am Wye gelegen, wo wir uns die sehr sehenswerte Kirche angekuckt haben. Von außen wirkt Hereford Cathedral etwas unnahbar und düster, obwohl auch heute wieder eine warme Sonne aus dem weiß-blauen Himmel schien. Innen drin sah's dagegen schon viel freundlicher aus. Ein heller Kirchenraum, mit dicken runden Säulen, viel rotem Sandstein und einem tollen Gewölbe. Keine große Frage, was das Foto des Tages sein würde – wie Ihr seht hat's das Gewölbe im Mittelschiff der Kathedrale von Hereford geschafft.
Von Hereford aus ging die Fahrt dann wieder zurück nach England rein, so grob in Richtung Birmingham. Unterwegs haben wir in einem Pub am Straßenrand eine gepflegte Mittagspause eingelegt. Danach stand Harvington Hall auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin haben wir im Krankenhaus von Kidderminster den nächsten Versuch unternommen, das Medikament zu kriegen. Tjaaaa – in Ermangelung einer Adresse vor Ort ging das nicht. Man empfahl uns daher, es in Shrewsbury noch mal zu versuchen, und die Adresse vom Quartier anzugeben. Insgesamt hat diese Aktion zwar nur 20 Minuten gedauert, aber immerhin haben wir den NHS mit 3 Pfund Parkgebühren (der Mindestsumme, für einen Aufenthalt für bis zu zwei Stunden) subventioniert.
Nach Harvington Hall zu fahren war eine Idee meines Vaters gewesen. Der hatte von einem Bekannten davon gehört, dass es dort einen alten Landsitz aus der elisabethanischen Zeit gibt, den man sich heute noch ankucken kann, und der dafür bekannt ist, dass die damalige Besitzerin im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert dort katholische Priester vor der Verfolgung durch Protestanten versteckt hat. Diese Verstecke, kleine gemauerte Kammern auf Treppenabsätzen oder ähnliches, kann man in Harvington Hall noch immer ansehen. Darüber hinaus ist es ein sehr schön wieder hergerichtetes Manor House aus der frühen Neuzeit Englands und gibt einen guten Einblick in das Leben des einfachen Landadels zwischen 1550 und 1650.
Nach der Besichtigung von Harvington Hall sind wir dann nach Shrewsbury gefahren, wo für heute unser Quartier gebucht war, und haben – nach einer Stippvisite im Royal Shrewsbury Hospital, wo man uns nur mit einer Wegbeschreibung weiterhelfen konnte – das Praxiszentrum für Walk-In Patienten hier in Shrewsbury gefunden. Nach ner guten Stunde und einem interessanten Besuch bei dem diensthabenden indischen Arzt hatten wir ein Rezept in der Hand und die Gewissheit, das ein nationalisiertes Gesundheitssytem wie hier in England echter Schrott ist.
Den Tag haben wir auf der Terrasse unseres Quartiers ausklingen lassen, mit lokalem Bier und einem Blick auf den River Severn. Wieder ein toller Tag, wenn auch mit einigen Unwägbarkeiten. Ich habe mich übrigens – wie Ihr vielleicht schon beim Empfang der Email gemerkt habt – dafür entschieden, noch eine Ansicht von Harvington Hall als zweites Bild des Tages nachzunominieren. Das passiert mir ja immer wieder, dass das nötig wird, wenn auch in der Regel nicht schon am dritten Tag.

 

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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.