11. Mai 2013

Heute morgen war's am regnen, als ich am Hotelzimmerfenster raussah. Nach dem Frühstück bin ich also mit Schirm und Jööpchen bewaffnet aufgebrochen, und was soll ich sagen? Ich habe beides den ganzen Tag zwar brav durch die Stadt getragen, aber kein einziges Mal gebraucht. Stadt ist übrigens ein gutes Stichwort. Der heutige Tag  spielte sich für mich komplett auf der Budaer Seite ab. Ich finde es schon erstaunlich, wie unterschiedlich die beiden Stadtteile Pest und Buda sind. Wobei ich heute mein Programm im dritten Teil von Budapest begonnen habe, in Óbuda. Denn – was ich inzwischen gelernt habe – die Stadt entstand aus dem Zusammenschluss von Buda, Óbuda und Pest.
Zuerst ging's mit Straßen- und S-Bahn zu den Ausgrabungen von Aquincum, die im Norden von Óbuda liegen. Aquincum war seit der Zeit des Kaisers Trajan die Hauptstadt der römischen Provinz Pannonia inferior und die Ausgrabungen sind die größte römische Anlage in ganz Ungarn. Neben der Stadt selbst gab es auch noch ein großes Legionslager, komplett mit eigenem Amphitheater, dessen Reste man noch in Óbuda sehen kann. Den Besuch habe ich mir heute aber gespart. Die Ausgrabungen von Aquincum sind schon nicht schlecht, aber man ist als italienerfahrener Rheinländer/Eifeler dann doch ein bisschen mehr gewöhnt. Noch dazu war's heute dort im Museum und den Anlagen rappelvoll, inklusive als Römern und Kelten verkleideten Ungarn, die hier vor allem für die Budapester Pänz einiges boten. Für mich dagegen war es ein bisschen zuviel Trubel und so habe ich mich relativ schnell auf die Weiterfahrt gemacht.
Nächster Punkt auf der Tagesordnung war der Gellert-Berg mit der Zitadelle und mit Budapests Antwort auf die Freiheitsstatue. Die Monumentalskulptur aus dem Jahr 1947 ist jetzt nicht unbedingt ein Muss bei der Besichtigung von Budapest, ebenso wenig, wie die 1849 von den Österreichern im Gefolge eines ungarischen Aufstands erbaute Zitadelle. Ein Muss dagegen ist das Panorama. Hier oben liegen einem Budapest und die Donau noch mehr zu Füßen als auf der Fischer-Bastei, wo das erste Bild des Tages entstand. Entsprechend habe ich dort einiges an Zeit verbracht und den Ausblick genossen. Dann ging's wieder bergab, ein Stück mit der Straßenbahn und schon wieder bergauf, dieses Mal auf den Schlossberg. Da hat man es in Pest doch leichter. Da ist alles flach. Aber in Buda muss man schon einiges an Höhenmetern hinlegen. Auf den Gellert-Begr habe ich mich ja noch vom Bus fahren lassen, aber auf den Schlossberg, auf den ich am Donnerstag noch per Standseilbahn gefahren war, bin ich heute gelaufen. Die Schlange an der Standseilbahn war mir einfach zu lang.
Oben im Schloss bin ich zuerst ins Museum zur Budapester Stadtgeschichte gegangen. Leider war das meiste nur auf Ungarisch beschriftet, was meine Freude ein bisschen eindämmte. Wobei ich sagen muss, dass mein Ungarisch schon viel besser geworden ist. Mein aktiver Wortschatz enthält inzwischen genau ein Wort. „Kösönöm“ heißt 'Danke'.
Nach dem geschichtlichen Museum ging's dann weiter mit Kultur, denn ich bin noch in die ungarische Nationalgalerie gegangen. Ungarische Malerei und Bildhauerei aus rund fünf Jahrhunderten. Echt spannend – und im Gegensatz zu den großen Kunstmuseen, in denen ich schon war, zum Beispiel in London, Madrid und New York, trübte hier nicht die Suche nach großen Namen das Erlebnis. Die ausgestellten Künstler waren alle aus Ungarn und keiner der Namen sagte mir wars Aber das tat dem Spaß kein bisschen Abbruch. Im Gegenteil. Ich habe mal wieder ein paar Bilder und Plastiken gefunden, die ich mir ins Wohnzimmer hängen oder stellen würde.
Um kurz nach fünf war ich wieder aus dem Museum raus, bin dann noch ein bisschen mit der Straßenbahn und zu Fuß das rechte Donauufer rauf und dann zu einem recht zeitigen Abendessen eingekehrt. Es gab wieder ungarisch, und natürlich auch dieses Mal auf Empfehlung des Lonely Planet. Dieses Mal war's zwar bei weitem nicht so edel wie gestern, aber es war trotzdem super lecker. Hmmmmm... also ich esse ja gerne und gut. Aber im Vergleich von gestern und heute muss ich sagen, dass ich wohl nicht das richtige Publikum für Haute Cuisine bin. Das Abendessen gestern hat mehr als das Dreifache des Abendessens heute gekostet. Aber ich könnte jetzt nicht sagen, dass es gestern auch dreimal so gut geschmeckt hat. Wobei ich da vielleicht auch Äpfel mit Birnen vergleiche.  Wie dem auch sei – ich habe auch heute sehr gutes ungarisches Essen bekommen. Und dann ging's mit der Straßenbahn wieder zurück auf die Pester Seite und zum Hotel. Oh, vorher wurde noch ungarisches Bier für den Export nach Deutschland eingekauft.
Damit neigt sich der Kurzurlaub schon wieder dem Ende. Die Tage waren pickepacke voll und es kommt mir vor als wäre ich schon viel länger hier in Budapest als erst seit Mittwoch.
Morgen früh gibt es noch mal ein schönes Frühstück im Hotel, und dann lasse ich mich zeitig zum Flughafen bringen, um noch ein bisschen zu Spotten und mir, wenn irgend wie möglich, das örtliche Flugzeugmuseum anzusehen. Natürlich kriegt Ihr dann morgen nachmittag/abend den abschließenden Logbuch, wenn KLM sauber arbeitet.
Das heutige Bild des Tages ist ein Blick auf die Donau und die Kettenbrücke, die erste permanente Donaubrücke in Budapest aus dem Jahr 1849.

Inhaltsverzeichnis letzter Tag

Inhaltsverzeichnis letzter Tag

 

23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.